Kiew. (leg/apa) 25 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl will die Ukraine im Oktober mit dem Bau eines neuen Sarkophags um den havarierten Reaktor beginnen. Die Regierung in Kiew gab an, dass ihr Spendenzusagen über rund 670 Millionen Euro vorliegen. Kosten soll der Neubau 740 Millionen Euro. Kiew will die Arbeiten bis 2015 abschließen.

Experten mahnen, den schon seit 1992 geplanten Bau schnell in Angriff zu nehmen. Es drohe ein Einsturz der provisorischen und rissigen Schutzhülle aus Beton und Stahl - ein neuer Ausstoß großer Mengen radioaktiven Materials wäre laut der Umweltorganisation Greenpeace die Folge. Der jetzige Sarkophag halte nur noch bis 2016, seit einem leichten Erdbeben 1990 bröckele der Bau. Freilich gibt es auch Experten, die bezweifeln, dass ein neuer Sarkophag nötig ist. Sie behaupten, dass in Tschernobyl 1986 der gesamte Reaktorkern in die Luft geflogen ist und es kaum mehr strahlendes Material dort gibt.


Links
Dossier: Tschernobyl
wienerzeitung.at ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.