Pop-Größen wie "The Boss" Bruce Springsteen, Sheryl Crow, Stevie Wonder, U2, Beyonce, Jon Bon Jovi und Shakira fanden sich ein und gaben vor dem Lincoln-Memorial ein kostenloses Freiluftkonzert. Schauspieler, Fernseh- und Sportstars lasen historische Texte und erinnerten an US-amerikanische Ideale.
Golfgröße Tiger Woods etwa würdigte als Sohn eines Soldaten die Leistungen der Streitkräfte. Schauspieler Jack Black hob die Schönheiten der US-amerikanischen Natur hervor. Daneben traten die Hollywood-Stars Tom Hanks, Forest Whitaker, Denzel Washington und Laura Linney auf der mit Fahnen geschmückten Bühne vor dem Denkmal zu Ehren von Bürgerkriegspräsident Abraham Lincoln auf.
Obama genoss gemeinsam mit Frau Michelle und seinen Töchtern Malia und Sasha das Konzert und das Staraufgebot sichtlich. Nach dem Konzert umarmte er die Sänger Jon Bon Jovi und Bono von U2, während er den Künstlern des Konzerts persönlich für die Auftritte dankte.
"Es wird schwierig"
"Willkommen zu diesem Fest für Amerikas Erneuerung!", rief Obama den begeisterten Menschen zu, die den künftigen US-Präsidenten selbst wie einen Popstar feierten. In einer Rede versuchte Obama, unrealistischen Erwartungen entgegenzutreten. Er gebe nicht vor, dass es einfach sein werde, diese Herausforderungen zu meistern, so der künftige Präsident unter Verweis auf zwei Kriege und die Finanzkrise. "Es wird länger als einen Monat oder ein Jahr dauern, es werden bestimmt viele Jahre sein." Obama zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die USA wie schon in der Vergangenheit ihre Probleme überwinden würden. "Der wahre Charakter unserer Nation zeigt sich nicht in einfachen Zeiten, sondern darin, dass wir das Richtige tun, wenn die Zeiten hart sind", rief Obama dem Publikum zu.
Am gestrigen Montag gedachten die Vereinigten Staaten Martin Luther Kings. Vor 45 Jahren hielt der schwarze Bürgerrechtler seine berühmte Rede "I have a Dream". Der Pastor entwarf vor 250.000 Zuhörern die Vision einer Gesellschaft ohne Rassenschranken, in der seine Kinder nicht nach ihrer Hautfarbe sondern nach ihrem Charakter beurteilt würden. Der vorangegangene Marsch auf Washington - die bis dahin größte Demonstration in der Geschichte der USA - gilt als ein Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung. Obama selbst nutzte den gestrigen Tag, um sich an verschiedenen Orten der US-Hauptstadt sozial zu betätigen.
In Anlehnung an Abraham Lincoln - jenen US-Präsident, der im 19. Jahrhundert die Sklaverei abschaffte, reiste Obama am Samstag per Zug von Philadelphia nach Washington. Bei der Fahrt rief er sein Land auf, sich von "Ideologie und Kleingeistigkeit, Vorurteilen und Engstirnigkeit" zu befreien.