In der derzeitigen Situation erwarteten die Amerikaner von ihren politischen Führern, dass sie über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiteten, stellten Obama und McCain in einer gemeinsamen Erklärung fest. Die schlechten Angewohnheiten Washingtons müssten geändert werden, um die gemeinsamen dringenden Probleme zu lösen. Es gelte nun, eine neue Ära der Reform einzuleiten, das öffentliche Vertrauen in die Regierung wiederherzustellen und Wohlstand und Chancen für jeden hart arbeitenden Amerikaner zurückzubringen. Gesprochen wurde dem Vernehmen nach auch über gemeinsame Gesetzesinitiativen.

In dem 40-minütigen Gespräch im Hauptquartier von Obamas Übergangsteam in Chicago ging es dem Vernehmen nach um dringliche Themen wie die Finanzkrise, den Klimawandel, Sicherheits- und Einwanderungsfragen und das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo.
Die Begegnung diente der Aussöhnung nach einem harten Wahlkampf. Obama hat erklärt, er wolle mindestens einen Politiker der oppositionellen Republikaner in sein künftiges Kabinett aufnehmen. Nach dem Treffen ließen Mitarbeiter beider Seiten allerdings erkennen, dass McCain für keinen Regierungsposten vorgesehen sein dürfte. McCain erklärte sich auf Nachfrage von Journalisten aber eindeutig zur Unterstützung der Regierung Obamas bereit.
Große Nachfrage nach Tickets für Amtsantritt
Angesichts der enormen Nachfrage nach Tickets für die Amtseinführung von Obama soll jeglicher Schwarzhandel unterbunden werden. Die Demokraten im Kongress brachten einen Gesetzentwurf ein, dem zufolge ein Verkauf solcher Eintrittskarten ebenso strafbar wird wie ihre Fälschung. Bei Zuwiderhandlung können Geldstrafen bis zu 100.000 Dollar (78.989 Euro) und Gefängnisstrafen von einem Jahr verhängt werden.
Für die Amtseinführung am 20. Jänner wurden von Regierungsseite 240.000 Karten gedruckt, die kostenlos vergeben werden sollen. Die für die Verteilung zuständigen Kongressbüros werden seitdem mit Anfragen geradezu überschüttet. Es wird vermutet, dass mehr als 1,5 Millionen Menschen bei dem Ereignis dabei sein wollen.