Die Unterstützung der weißen Wähler war in der Vergangenheit stets eine wichtige Basis für den Erfolg republikanischer Präsidentschaftskandidaten. Für McCain stimmten diesmal landesweit 55 Prozent der Weißen. Lediglich in den Südstaaten erhielt er doppelt so viele Stimmen wie Obama.
Dagegen stimmten 95 Prozent der schwarzen Wähler und zwei Drittel der Hispanics für den Demokraten. Generell ging der Anteil der Weißen unter den Wählern auf 74 Prozent zurück - im Jahr 2000 waren es noch 81 Prozent.
Etwa ein Fünftel der Befragten in beiden politischen Lagern bezeichnete die Hautfarbe als einen Faktor für ihre Entscheidung, fast niemand erachtete diesen Aspekt aber als wichtigsten Punkt.
Uneinholbar war Obamas Vorsprung bei den Jungwählern: In der Gruppe der unter 30-Jährigen führte der 47-jährige Demokrat mit 34 Prozentpunkten vor dem 72-jährigen McCain. Und von denjenigen, die sich zum ersten Mal überhaupt an einer Präsidentenwahl beteiligten, stimmten fast 70 Prozent für Obama.
Überproportional stark unter den Erstwählern vertreten waren Schwarze: Ihr Anteil in dieser Gruppe betrug etwa ein Fünftel. Ein weiteres Fünftel waren Hispanics. Etwa die Hälfte der Erstwähler bezeichnete sich als Demokraten, ein Drittel als parteilos.
Die älteren Wähler, ab 65 Jahren aufwärts, stimmten mit knapper Mehrheit für McCain. Ihr Anteil am gesamten Wahlvolk betrug 16 Prozent - sie hatten damit ähnlich starken Einfluss wie die Jungwähler unter 30.
Den stärksten Rückhalt fand McCain bei weißen Arbeitern, die zu 58 Prozent für ihn stimmten. Allerdings hatte der scheidende Präsident George W. Bush im Jahr 2004 bei den Weißen ohne höheren Bildungsabschluss noch einen Vorsprung von 23 Prozentpunkten.
Traditionell wichtig für den Wahlsieg eines demokratischen Präsidentschaftskandidaten ist eine Mehrheit bei den weiblichen Wählern. Für Obama stimmten am Dienstag 56 Prozent der Frauen. Unter den Männern gab es keine deutliche Präferenz für einen der Kandidaten.
Die allgemeine Stimmungslage fiel eindeutig für Obama ins Gewicht. Fast 60 Prozent seiner Wähler sagten, sie seien aufgeregt und gespannt. Unter den McCain-Wählern äußerte sich weniger als ein Drittel entsprechend.
Das Problem, das die Amerikaner derzeit am meisten bewegt, ist die Wirtschafts- und Finanzkrise. Zwei Drittel der Befragten bezeichneten dies als wichtigstes Thema. Die drei anderen Themen, die die Meinungsforscher in der Umfrage auflisteten, spielten eine deutlich untergeordnete Rolle: Energiefragen, Irak-Krieg, Terrorismus und das Gesundheitssystem.
Die Analyse der Wählerpräferenzen beruht auf einer Befragung, die die Institute Edison Media Research und Mitofsky International für die Nachrichtenagentur AP und verschiedene Fernsehsender durchführten. Knapp 18.000 Wähler wurden dafür nach der Stimmabgabe befragt. (APA)