Vor allem die Finanzkrise schadet dem Ruf McCains: Der Umfrage zufolge glauben nur 50 Prozent der Befragten, der Republikaner könne die Probleme der Banken meistern. Obama trauen das hingegen 68 Prozent zu.
Zu schaffen macht McCain des weiteren die Unbeliebtheit seiner Parteikollegen George W. Bush und Sarah Palin. Die Anwärterin auf das Vizepräsidentenamt, gegen die wegen möglichen Amtsmissbrauchs als Gouverneurin von Alaska ermittelt wird, rutschte innerhalb kürzester Zeit in der Wählergunst von 40 auf 27 Prozent ab. Noch schlimmer steht es um die Popularität des amtierenden Präsidenten. Mit 24 Prozent Zustimmung ist er mittlerweile im eigenen Volk so schwarz angeschrieben wie Vorgänger Richard Nixon kurz vor seinem Rücktritt 1974 infolge der Watergate-Affäre. Noch unpopulärer war bisher nur ein Präsident - Harry Truman 1952.
Missglückter Angriff
Beobachter sehen kaum noch Chancen für McCain, in den vier verbleibenden Wochen bis zur Wahl das Ruder noch herumzureißen. McCain und seine republikanischen Wahlstrategen versuchten es zuletzt damit, Obama in eine Reihe mit politischen Linksextremisten der 60er Jahre wie dem Vietnamkriegs-Gegner Bill Ayers zu stellen - oder, wie im jüngsten Wahlspot, den Demokraten vorzuwerfen, das Leben von US-Soldaten zu gefährden, weil sie bei der Militärausrüstung sparen wollten.
Obama tat die Vorwürfe postwendend als inhaltliche Verfehlung ab. "Ich kann mir kein wichtigeres Thema vorstellen als die Wirtschaftskrise. Dass wir das beiseite schieben und den üblichen Unfug und die Schmutzkampagnen, der leider typisch für den Wahlkampf geworden sind, betreiben, ist nicht das, was die Amerikaner erwarten", meinte er.