McCain habe Obama nämlich Dinge vorgehalten, "die, na ja, jenseits des ,100-prozentig-wahr'-Tests liegen", sagte der Architekt der republikanischen Wahlsiege im Jahr 2000 und 2004. Roves Aussage entbehrt nicht einer gewissen Ironie, galt doch sein Vorgehen gegen McCain im republikanischen Vorwahlkampf 2000 als besonders schmutzig.

Unmittelbarer Anlass für Roves Kritik an McCain dürfte ein neuer spanischsprachiger Werbespot des Präsidentschaftskandidaten gewesen sein, in dem unwahre Behauptungen zu Obamas Position in Immigrationsfragen aufgestellt werden. Obama habe durch sein Abstimmungsverhalten im Senat eine Reform der Immigrationsgesetzgebung verhindert und sich damit gegen die (mehrheitlich spanischsprachigen) Einwanderer gestellt, heißt es in dem Spot. Tatsächlich hatten Obama und McCain im Juni gemeinsam für die von McCains republikanischen Parteifreunden zu Fall gebrachte Reform gestimmt, berichtet der US-Nachrichtensender CNN.

Obamas Kampagne griff die Aussagen des früheren Bush-Beraters begierig auf. Sollte sich noch irgendjemand gefragt haben, ob McCain die schmutzigste und verlogenste Wahlkampagne der Geschichte führe, dann habe Rove, der bisherige Rekordhalter in dieser Hinsicht, die letzten Zweifel zerstreut, sagte Obamas Sprecher Tommy Vietor.