Der Prediger brachte gleich das Thema Abtreibung auf das Tapet. Obama erklärte, er unterstütze das Recht der Frauen auf Abtreibung, wenngleich er sich für eine Reduzierung der Schwangerschaftsabbrüche einsetzen wolle. "Ich unterstütze Abtreibungen, weil ich nicht glaube, dass Frauen, die abtreiben, das leichtfertig tun", sagte er. Eine bei konservativen Christen äußerst umstrittenen Einstellung. McCain sprach sich gegen Abtreibungen aus. Er meinte, dass Embryonen "ab dem Moment der Empfängnis" Menschenrechte haben.
Eine weitere Frage des Predigers: Gibt es das Böse, und wie soll man es bekämpfen? Obama nannte den Völkermord in Darfur, warnte aber zugleich davor, im Namen des Guten Böses zu tun - eine Anspielung auf das US-Gefangenenlager Guantanamo. McCain identifizierte mit dem Bösen sofort Al Kaida und kündigte einen entschiedenen Kampf gegen die Feinde der USA an.
Laut Umfragen unterstützen 61 Prozent der weißen evangelikalen Protestanten McCain, 24 Prozent Obama. Obama war daher bemüht, seinen persönlichen Glauben zu unterstreichen. "Ich glaube, dass Jesus Christus für meine Sünden starb", sagte der Senator.