Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Wahlkampf-Mitarbeiter berichtete, wollte Clinton noch am Dienstagabend (Ortszeit) öffentlich eingestehen, dass sie Obama bei den Delegiertenstimmen nicht mehr überholen kann. Ein formelles, offizielles Ende ihrer Kampagne werde sie in ihrer geplanten Rede in New York angeblich aber noch nicht verkünden, hieß es. Zuvor hatte Clinton selbst Vermutungen geschürt, sie könnte ihre Niederlage de facto in Kürze eingestehen. "Ich bin einfach sehr dankbar, dass wir diesen Wahlkampf so lange geführt haben, bis South Dakota nun das letzte Wort hat." Laut US-Medien soll es auch bereits erste Kontakte zwischen dem Clinton- und dem Obama- Lager geben.
Obama setzte für den Wahlabend eine Rede an, mit der er den Wahlkampf um das Weiße Haus starten will - in derselben Arena in St. Paul in Minnesota, wo die Republikanische Partei John McCain im September offiziell zum Kandidaten nominieren will. Der Senator von Illinois will der erste US-Präsident schwarzer Hautfarbe werden und hofft nun auf eine klare Entscheidung Hillary Clintons. In South Dakota schließen die letzten Wahllokale um 3.00 Uhr (MESZ Mittwoch), in Montana eine Stunde später.
Obama geht demnach davon aus, dass sich unmittelbar nach der Abstimmung in den Bundesstaaten zahlreiche der bisher unentschiedenen "Superdelegierten" hinter ihn stellen. Für die Kandidatur fehlten ihm vor den letzten beiden Vorwahlen noch exakt 41,5 Delegiertenstimmen zur Mehrheit von 2.118 Stimmen auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August in Denver.
Sowohl in Montana als auch in South Dakota wurde ein Sieg für Obama erwartet. In beiden Staaten waren zusammen noch einmal 31 Delegiertenstimmen zu vergeben. Einschließlich der bereits entschiedenen Superdelegierten hat Obama vor den letzten beiden Vorwahlen 2.076 Stimmen gesammelt, bei Clinton sind es 1.917.
Aufruf zumFriedensschluss
Obama bot Clinton auch ein Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit an. "Je eher wir die Partei zusammenbringen können, desto eher können wir uns auf John McCain im November konzentrieren", sagte er. Clinton könne Zeit und Ort eines Treffens bestimmen. Es sei jetzt an der Zeit, nach vorn zu blicken, sagte Obama. Clinton habe einen herausragenden Wahlkampf geführt, aber im November werde sich die Demokratische Partei geeint präsentieren.