* Irak-Einsatz: Obama lehnte den Irak-Krieg von Beginn an ab und will daher den Rückzug der US-Truppen binnen 16 Monaten einleiten. Auch spricht er sich gegen permanente Stützpunkte aus, zeigt sich aber für den Einsatz von Spezialeinheiten im Kampf gegen den Terror offen. Die Sicherung des Landes will er weitgehend den Irakern selbst überlassen.

Anders möchte Vietnam-Veteran McCain den Irak-Einsatz mit möglichst hoher Truppenzahl bis zum "Sieg" fortzuführen. Seine Ankündigung, die Soldaten notfalls hundert Jahre dort zu belassen, brachte ihm viel Kritik ein. Inzwischen plant er das Nahostengagement bis 2013 zu beenden.

* Wirtschaft: Sowohl die Demokraten als auch die Republikaner wollen die US-Konjunkturschwäche mit neuerlichen staatlichen Maßnahmen lindern freilich mit unterschiedlichen Akzenten: Während McCain auf weitere Steuererleichterungen setzt, will Obama die von Amtsinhaber Bush durchgesetzten Begünstigungen für Spitzenverdiener rückgängig machen und den Kampf gegen die Armut aufnehmen. Dafür stellte er mehr Lebensmittelmarken sowie eine Erhöhung der Arbeitslosengeldes in Aussicht.

* Außenpolitik: Beide Präsidentschaftskandidaten sprechen sich für eine Stärkung der Beziehungen zu Europa aus. McCain ist ein profilierter "Transatlantiker" und will in Kontrast zum Unilateralismus der Bush-Administration Krisenlösungen durch multilaterale Diplomatie herbeiführen. Die Militärpräsenz im Nahen Osten soll helfen, Druck auszuüben.

Obama ist in der Außenpolitik ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, sieht die Europäer aber als wichtige Verbündete. Er strebt eine "aggressive persönliche Diplomatie" an und ist zu direkten Gesprächen mit den politischen Führern Irans und Syriens bereit.

* Gesundheitspolitik: Rund 45 Millionen US-Bürger verfügen derzeit über keine eigene Krankenversicherung. Durch staatliche Hilfen will Obama jedem Bürger Zugang zu einer Versicherung verschaffen. Eine Versicherungspflicht plant er aber nur für Kinder, bei Erwachsenen soll das Prinzip der Freiwilligkeit fortbestehen.

McCain sieht hingegen bei den Pharma- und Versicherungskonzernen Handlungsbedarf. Eine schärfere staatliche Aufsicht soll Preistreiberei verhindern.

* Klimawandel: Egal, wer gewinnt die Wahl im November dürfte eine neue Wende in der Klimapolitik der USA bringen. Obama und McCain fordern beide ein aktives Vorgehen des Staates gegen die Erderwärmung. Der CO2-Ausstoß soll bis 2050 um bis zu 80 Prozent sinken.