Seine Konkurrentin Hillary Clinton hat einer Zählung des US-Senders MSNBC zufolge mittlerweile nur noch einen Vorsprung von etwa 30 solcher Amtsträger und Parteifunktionäre, die beim Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer nicht an die Vorwahlergebnisse aus ihren Bundesstaaten gebunden sind. Im Jänner waren es noch 100 Stimmen. 300 der fast 800 "Superdelegierten" seien noch unentschieden. Da die Vorwahlen der Demokraten bisher keinen klaren Favoriten ergaben, könnten sie den Ausschlag dafür geben, wer bei der Wahl in November gegen den Republikaner John McCain antreten wird.

"Die Superdelegierten können sehen, wie Obamas Vorteile wachsen, und es ist ziemlich klar, dass es sehr schwierig für Clinton sein wird, ihn einzuholen", meint der Politikwissenschaftler Steven Schier vom Carlton College in Minnesota. "Wenn Obama noch ein paar Siege einfährt, könnte das eine Fluchtbewegung werden."

Laut den jüngsten Meinungsumfragen unterstützen 46 Prozent der Amerikaner Obama, 43 Prozent Clinton. Kräftig aufgeholt hat zuletzt aber auch der designierte republikanische Kandidat John McCain. Er liegt nun praktisch gleichauf mit ihnen, wie aus einer veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervorgeht. Im Februar hatte Obama noch einen Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor McCain.

Die Erhebung zeigt auch, dass ein Viertel der Anhänger Obamas bei der Präsidentschaftswahl im November lieber für McCain stimmen würde als für Clinton, falls diese die Kandidatin der Demokraten wird. Das gleiche Prinzip gilt für ein Drittel der Clinton-Anhänger, die McCain den Vorzug vor Obama geben würde, falls dieser nominiert werden sollte.