Clinton mahnte, die Demokratische Partei sei in der Vergangenheit von vielen als Partei betrachtet worden, die die Werte und den Lebenswandel vieler US-Bürger nicht respektiere. Obama hatte vergangene Woche bei einer Veranstaltung zum Sammeln von Wahlkampfspenden gesagt, viele Wähler der weißen Arbeiterklasse hätten sich nach Jahren des wirtschaftlichen Abschwungs von der Politik in Washington abgewendet. "Es ist also nicht überraschend, wenn sie verbittert werden, sich an Waffen klammern oder an Religion oder an die Abneigung gegenüber Leuten, die nicht so sind wie sie", führte Obama danach aus.

Angesichts seiner Aussage betonte Obama bei der Diskussionsrunde, bei der christliche, jüdische und muslimische Geistliche Fragen stellen durften, dass der Glaube für ihn eine wichtige Rolle spiele. In seinem Leben sei die Religion "ein Bollwerk", und er bemühe sich, ein Instrument von Gottes Willen zu sein. Clinton sagte, sie habe die Anwesenheit Gottes in ihrem Leben gespürt. Beide Politiker sprachen sich in der Diskussionsrunde für das Recht auf Abtreibung aus. In den USA ist es vielen Wählern sehr wichtig, dass ein gläubiger Christ das Präsidentschaftsamt innehat.

In Pennsylvania finden am 22. April Vorwahlen der Demokraten statt. Clinton benötigt hier nach Einschätzung ihrer Berater einen klaren Sieg, um ihre Chancen auf die Präsidentschaftskandidatur aufrecht zu erhalten. Clintons Vorsprung in Pennsylvania war zuletzt geschrumpft. (APA)