Vielmehr dürfte es sich um einen Schachzug handeln, um ihren Rivalen für das Amt des Vizepräsidenten zu ködern und so dessen Stimmen für den Präsidentschaftswahlkampf gegen den Republikaner John McCain zu gewinnen. Der konnte am Dienstag seine Präsidentschaftskandidatur fixieren.

"Das könnte die Richtung sein, in die sich alles bewegt", sagte Clinton über die Idee eines gemeinsamen "Tickets" mit Obama. Die Wähler müssten nur entscheiden, wer an der Spitze stehen solle, sagte sie dem Sender "CBS". Experten bezweifelten jedoch, dass Clinton bereit wäre, sich bei einer Niederlage mit Platz zwei zu begnügen.

Der Senator aus Arizona gewann die Abstimmungen in Vermont, Ohio, Texas und Rhode Island klar und sicherte sich damit frühzeitig die Mehrheit der Delegiertenstimmen. Sein parteiinterner Hauptkonkurrent, Mike Huckabee, gab daraufhin seine Präsidentschaftsbewerbung auf.

Nachdem Barack Obama nach elf Siegen in Serie lange Zeit wie der sichere Kandidat auf demokratischer Seite ausgesehen hatte, ist nun Hillary Clinton wieder im Aufwind. Ihr werden nämlich die letzten noch ausstehenden großen Bundesstaaten, Pennsylvania und Puerto Rico, zugerechnet, erklärte Politikanalyst Jerry Hagstrom in einer Videokonferenz mit Journalisten in Wien.

Zudem verhandle Parteichef Howard Dean derzeit mit den Kandidaten eine Neuaustragung der Vorwahlen in den Bundesstaaten Florida und Michigan, die nicht gezählt worden waren, weil sie entgegen den Anweisungen der Partei den Urnengang vorverlegt hatten. Diese an Delegiertenstimmen reichen Staaten werden ebenfalls eher Clinton als Obama zugerechnet.

Die Wahlen am Dienstag in Vermont, Rhode Island, Ohio und Texas hatten als letzte Chance Clintons gegolten, im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur im Rennen zu bleiben. Clinton kam in Ohio auf rund 54 Prozent, in Texas auf knapp 51 Prozent und auf 58 Prozent in Rhode Island. Obama kam in Vermont auf 60 Prozent. Insgesamt stand die Senatorin laut CNN damit bei vorerst 1365 Delegiertenstimmen, Obama kam auf 1451.