Nach einer CNN-Zählung liegt Obama nun fast gleichauf mit der früheren First Lady. Clinton hat 1148 Delegierte für den Nominierungsparteitag der Demokraten sicher, Obama 1121. Für einen Sieg beim Parteitag im Sommer braucht ein Bewerber mindestens 2025 der 4049 Delegiertenstimmen.
Nach dem enttäuschenden Abschneiden Clintons am Wochenende trat indes ihre Wahlkampf-Chefin Patti Solis Doyle zurück. In einem E-Mail teilte Doyle am Sonntag ihren Mitarbeiten mit, dass Maggie Williams den Posten übernehme. Williams war Clintons Stabschefin zu deren Zeit als First Lady. Wie der US-Fernsehsender ABC meldete, sei Rücksicht auf ihre Familie mit ein Grund für den Rückzug Doyles gewesen. Sie bleibe aber Beraterin im Clinton-Wahlkampf.
Das Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur wird an diesem Dienstag in den Bundesstaaten Virginia, Maryland und in der US-Hauptstadt Washington DC fortgesetzt. Umfragen sehen auch dort Barack Obama in der Gunst der Wähler vor Hillary Clinton. Obama sieht diese drei Vorwahlen, bei denen es um insgesamt 237 Delegiertenstimmen geht, als entscheidend in seinem Kampf gegen Clinton an. "Wenn ihr am Dienstag für mich stimmt, werden wir nicht nur in Virginia gewinnen, wir werden die Nominierung und die Präsidentschaft gewinnen", sagte Obama am Samstagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Richmond.
Angesichts des knappen Rennen umwerben Obama und Clinton ihren im Jänner ausgeschiedenen Kontrahenten John Edwards. Der frühere Vizepräsidentschaftskandidat und Ex-Senator hat es zwar nur auf 26 Delegiertenstimmen gebracht, hat aber großen Rückhalt im linken Parteiflügel. Wie CNN berichtete, traf Edwards bereits am Donnerstag mit Clinton zusammen, um über eine mögliche Kooperation zu beraten, während ein Treffen mit Obama für Montag angesetzt war.