#Versöhnliche Töne

Die versöhnlichen Töne folgten einer zunehmend erbitterten Kontroverse. Am Wochenende wurden auch gegenseitige Unterstellungen laut, die Frage der unterschiedlichen Hautfarbe in den Zweikampf hineinzuziehen.

Clinton hatte mit angeblich kritischen Äußerungen über Martin Luther King Empörung unter den Bürgerrechtlern ausgelöst. Clinton hatte sinngemäß gesagt, dass es den demokratischen Präsidenten Lyndon Johnson brauchte, um die Forderungen Kings nach Abschaffung der Rassentrennung umzusetzen. Viele Afroamerikaner erkannten darin eine Geringschätzung für die historischen Verdienste des schwarzen Baptisten-Predigers.

Das Erbe Kings

Clinton bekannte sich daher am Montag demonstrativ zum Erbe Kings. "Jedes Mal, wenn Du Dich für Gerechtigkeit einsetzt, stehst Du für den Geist von Dr. King", sagte Clinton in einer Rede vor Angestellten von Sicherheitsdiensten im New Yorker Stadtteil Manhattan.

Clinton war bisher unter Afroamerikanern äußerst beliebt. Ihr Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, wurde oftmals als erster "schwarzer Präsident" der USA bezeichnet. Allerdings sind viele Afroamerikaner unsicher, ob sie im Kampf um das Weiße Haus nicht doch Barack Obama unterstützen sollten. "Wir mögen Hillary, aber wir mögen auch Obama, weil er einer von uns ist", sagte die 68-jährige Mildred McGill in New York.

Die Vorwahl am Dienstag in Michigan war für das Rennen bei den Demokraten ohne Belang. Die Partei hat dem US-Staat die Delegiertenstimmen für den Wahlparteitag Ende August entzogen, weil er sich nicht an die Regeln für die Terminsetzung der Vorwahl gehalten hat. Alle führenden Kandidaten verzichteten daher auf jeden Wahlkampf in Michigan. Obama und der in den Umfragen an dritter Stelle platzierte John Edwards ließen sogar ihre Namen von den Stimmzetteln entfernen.

Die demokratischen Kandidaten konzentrierten sich in ihrem Vorwahlkampf bereits ganz auf den Bundesstaat Nevada, wo am kommenden Samstag ein knappes Rennen erwartet wird.

Die Aufmerksamkeit richtete sich am Dienstag daher ganz auf die Vorwahl der Republikaner in Michigan. John McCain und Mitt Romney hatten nach jüngsten Umfragen die besten Chancen für einen Sieg in Michigan, bei dem soziale und wirtschaftliche Themen als ausschlaggebend galten. Beide versprachen der Bevölkerung des US-Staates, sich um neue Arbeitsplätze zu kümmern. Auf Platz drei sahen die Umfragen den ehemaligen Baptistenprediger Mike Huckabee.