Ihr Plan sieht eine staatlich bezuschusste Pflichtversicherung für alle Bürger vor. Steuererleichterungen sollen den unteren Einkommensklassen den Erwerb einer solchen Versicherung ermöglichen. Zudem sollten Versicherungsgesellschaften gesetzlich zu günstigeren Prämien als bislang verpflichtet werden, auch den Einfluss der Versicherungs- und der Pharmalobby auf die Gesundheitspolitik will die Demokratin zurückdrängen.

Privaten Krankenversicherern soll es zudem künftig verboten sein, kranken oder alten Menschen die Mitgliedschaft zu verwehren. Bisher ist dies gängige Praxis. So haben etwa HIV-Infizierte kaum eine Chance, zu einer Krankenversicherung zu kommen.

Finanzieren will Clinton ihr Vorhaben durch Einsparungen und das Auslaufen der von der Bush-Regierung eingeführten Steuervergünstigungen für Reiche. Die Berater der US-Senatorin Clinton bezifferten die Kosten der Pläne auf 110 Milliarden Dollar jährlich.

Das Thema Krankenversicherung zählt zu den brennendsten innenpolitischen Themen. Die Zahl der Nichtversicherten in den USA ist zuletzt wieder angestiegen.

Republikaner laufen Sturm

Die Republikaner warfen der Senatorin vor, durch ihren Plan eine ineffektive "Staatsmedizin" zu schaffen, die nicht ohne massive Steuererhöhungen zu finanzieren wäre. Mit Hillary Clintons Name ist das Scheitern der Gesundheitsreform während der Präsidentschaft ihres Mannes Bill verbunden. Präsident Clinton hatte seine Frau 1993 als Vorsitzende einer Kommission eingesetzt, die allen US-Bürgern Zugang zu Krankenversicherung verschaffen sollte. Das Projekt scheiterte 1994 am Widerstand der republikanischen Mehrheit im Kongress und der Lobbyistenverbände. Es gilt als eine der größten Niederlagen von Clintons Präsidentschaft.