Wien. Wälder gelten als zentraler Faktor zum Schutz des Klimas. Doch in Europa kommen sie als Speicher für das Treibhausgas Kohlendioxid immer stärker unter Druck, alarmieren Experten. In einem Bericht des European Academies Science Advisory Council warnen sie vor dem zunehmenden Verlust der Artenvielfalt und der steigenden Nutzung von Wald-Biomasse als Energieträger.
Rund 42 Prozent der Landfläche der EU sind mit Wäldern bedeckt. Sie speichern jährlich rund 100 Millionen Tonnen CO2 - etwa ein Zehntel der europäischen Emissionen aus fossilen Energieträgern. Eine einseitige Waldwirtschaft kann den Beitrag der Wälder zur Abschwächung des Klimawandels schmälern. Kritisch sehen die Experten etwa die geringe Biodiversität, zu der die Holzindustrie viel beitrage. So würde etwa ein Drittel der Wälder von einer einzigen Art, der Fichte, dominiert. Nur mehr 20 Prozent bestünden aus mehr als drei Arten.
Solche Monokulturen seien wirtschaftlich attraktiver, aber für den fortschreitenden Klimawandel besonders anfällig. Eine höhere Artenvielfalt könnte die Widerstandsfähigkeit steigern. Das Verbrennen sorge zudem für eine Freisetzung des im Holz gespeicherten Kohlendioxids. Bis diese Bäume als Kohlenstoffspeicher nachwachsen, vergehen Jahrzehnte. Holz sollte besser als Baumaterial genutzt werden, damit das gespeicherte CO2 dauerhaft der Atmosphäre entzogen wird.
Einfluss der Pole
Auch die Pole stehen im Blickpunkt von Forschern. So ist am Montag von mehr als 20 Ländern die internationale Initiative "Year of Polar Prediction" gestartet worden, um die Wetter-, Eis- und Klimaprognosen für Arktis und Antarktis zu verbessern. Damit will man verstehen, wie der Klimawandel an den Polen das Wetter in den mittleren Breiten beeinflusst sowie die Sicherheit in den Polarregionen erhöhen.