Glitzer, Weihnachtsschmuck, Punsch und Bratäpfel: Die Christkindlmarktsaison ist in Wien angebrochen. Bereits am Freitag haben die ersten Märkte ihre Pforten geöffnet, darunter die Weihnachtsdörfer am Stephansplatz und im Alten AKH, der Floridsdorfer Adventmarkt und der Weihnachtsmarkt am Spittelberg. Letzterer ist heuer mit 125 Ständen - davon fast 20 Gastronomiestände - der größte Christkindlmarkt der Stadt.

Die Stadt feiert heuer 300 Jahre Weihnachtsmarkt. 1722 wurde erstmals in Wien der Nikolo-, Weihnachts- und Krippenmarkt auf der Freyung erwähnt. Da es dort gleichzeitig einen regulären Markt gab, führten Konflikte zwischen den Standlerinnen und Standlern der beiden Märkte im Jahr 1842 zur probeweisen Verlegung des Nikolo-, Weihnachts- und Krippenmarkts auf den Platz Am Hof. Diese Verlegung wurde 1843 definitiv. Der Markt war übrigens größer als jener am Spittelberg: Jeweils am 5. Dezember wurden die 132 Krippenmarktstände aufgebaut und blieben bis Neujahr stehen.

Im Jahr 1903 erhielt der Christkindlmarkt erstmals eine elektrische Beleuchtung. Heuer wurde diese beim Christkindlmarkt am Rathausplatz vollständig auf LED umgestellt. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat am Donnerstagnachmittag im Rathauspark erstmals in dieser Saison den beliebten Herzerlbaum zum Leuchten gebracht und auch gleich das Wiener Christkindl vorgestellt. Dieses heißt dieses Jahr Angelina. Die Weihnachts-Botschafterin ist 27 Jahre alt, wohnt in Liesing und ist Personal Trainerin, Sängerin und Songwriterin.

Die Rückkehr eines Christkindlmarkts zu den Ursprüngen von 1722 feierte die Freyung übrigens 267 Jahre später. 1989 bauten dort der betont traditionelle Altwiener Christkindlmarkt seine Standln auf.