Johann Halmdienst, Abteilungsleiter der Festanstellungsvermittlung bei Hays in Österreich, blickt positiv in die Zukunft. Das börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in London ist mit seinen 11.500 Mitarbeitern in 33 Ländern vertreten. Halmdienst (41) ist in Wien tätig. Der Familienvater arbeitet ebenso wie sein 15-köpfiges Team im Homeoffice. "Aus der Führungsperspektive war es in der ersten Woche wichtig, die Umstellung auf virtuelle Teams gut umzusetzen", sagt Halmdienst im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Das ist gelungen. Auch er musste sich von seinem festen Arbeitsplatz und dem Einhalten fester Arbeitszeiten umstellen. Durch die räumliche Veränderung nehmen viele Gespräche, sowohl mit Kunden als auch mit Kandidaten, mehr Zeit in Anspruch. In der Regel wird miteinander über Videotelefonie kommuniziert. Dank einer VPN-Verbindung, wie sie derzeit von vielen Firmen verwendet wird, kann Johann Halmdienst und sein Team mit einer Customer-Relationship-Management-Software arbeiten, Kundenpflege betreiben sowie Spezialisten rekrutieren und vermitteln. Wenn Personal gesucht wird, kommen auch Karrierenetzwerke wie Xing und Linkedin zum Einsatz. Gesucht wird in diversen Bereichen, vom Ingenieurwesen bis zur Finanzbranche. Insbesondere bei Medizin und Pharma ist durch die Corona-Krise eine höhere Nachfrage zu spüren, bestätigt Halmdienst.

In der zweiten Homeoffice-Woche hat sich für den Abteilungsleiter und sein Team ein neuer Alltag eingestellt. "Wir beraten unsere Kunden und Kandidaten zum Thema digitaler Rekrutierung und Einstellung." Was kann man sich darunter vorstellen? "Im Falle einer Einstellung wird der Laptop mit der Post verschickt, und die Person wird via Video eingeschult." Halmdienst spricht hier von digitalem Onboarding - "an Bord holen". Digital ist auch ein Sportprogramm für die Mitarbeiter im Homeoffice. Yoga oder Rückengymnastik gibt es über einen Videochat - wichtig für den Team-Zusammenhalt in Zeiten, in denen es keine oder kaum soziale Kontakte gibt. Doch die Aussicht darauf, dass sich das schon bald ändern könnte, stimmt Halmdienst zuversichtlich.