Schlangestehen zur Registrierung in Teheran. | Teheran/Wien. Der Iran hat den Palästinensern angesichts der schon seit über einer Woche andauernden Gewaltwelle in Gaza "jegliche umfangreiche Unterstützung gegen Israel" zugesagt. Als erste Reaktion auf die israelischen Luftangriffe riefen fünf iranische Studentengruppen junge Perser dazu auf, sich für Selbstmordanschläge in Israel zu melden. Nicht ohne Erfolg. In nur 80 Stunden haben sich laut einem der Organisatoren mehr als 11.000 freiwillige Männer registrieren lassen.
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"Ich würde es genießen, mein Blut zur Unterstützung des Islams und zur Verteidigung der palästinensischen Muslime zu opfern. Mein Tod ist eine Ehre für meine Familie", erklärt Hamed, 22, der sich in Teheran in ein Formular zur Registrierung als Selbstmordattentäter eingetragen hat, gegenüber der "Wiener Zeitung". Er ist einer von vielen Freiwilligen, der stundenlange Wartezeiten vor dem Quartier der Studentenbewegung auf sich nimmt, um sich registrieren zu können. Es sind aber nicht nur junge Männer, die in Scharen herbeieilen. Auch viele Frauen sind gekommen, um ihren Glaubensbrüdern zu helfen. "Das ist erst der Anfang. Die Israelis werden sich noch wundern. Am Ende des Tages werden die Moslems siegreich sein", erklärt Azadeh mit einem Lächeln.
Juden-Kritik an Israel
Heftige Kritik hagelt es auch von Seiten der etwa 25.000 im Iran lebenden Juden (größte jüdische Gemeinde des Nahen Ostens außerhalb Israels). In einer Stellungnahme, die von den Vorstehern der jüdischen Gemeinden von Teheran, Yazd, Isfahan, Kermanshah und Shiraz unterzeichnet wurde, wird das israelische Vorgehen im Gazastreifen scharf kritisiert: "Das unmenschliche Vorgehen Israels steht im Widerspruch zur Lehre des Propheten Moses."