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1.200 km Zeit zum Abschalten

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Im mittleren Lebensabschnitt befällt so manchen Top-Manager ein seltsames Fieber. Dann stürzt er sich mittels Fallschirm in die Tiefe, klettert Wasserfälle hinauf oder lotet beim Marathonlauf seine körperliche Schmerzgrenze aus. Man(n) kann seine "Mitte" aber auch ohne viel "action" und weniger spektakulär finden, wie der Geschäftsführer von Hewlett-Packard (HP) Österreich, Wolfgang Gruber, unter Beweis stellt.


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Der studierte Nachrichtentechniker (45) testet seine Ausdauer beim Weitwandern. Zum 40. Geburtstag nahm er den 1.200 km langen "Zentralalpenweg" in Angriff, der in 60 Etappen von Niederösterreich bis Vorarlberg verläuft. Zwei Drittel dieser Strecke hat der gebürtige Wiener schon absolviert. Die Kamera ist bei den Touren immer dabei, denn das zweite Hobby des HP-Geschäftsführers ist die Schwarz-Weiß-Fotografie.

Beim Computerriesen Hewlett Packard arbeitet Gruber schon seit nunmehr zwanzig Jahren. "Als ich 1982 als Innendienstingenieur bei HP begonnen habe, waren wir ein auf Messtechnik ausgerichtetes Unternehmen und lukrierten 50% unseres Umsatzes mit technischen Messgeräten. Jetzt sind wir ein 100%-iges Computerunternehmen", beschreibt Gruber im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" den Verlauf der vergangenen beiden Jahrzehnte. Im Jahr 1986 überstieg der Umsatz von HP Wien erstmals die 1-Mrd.-Schilling-Grenze, 2001 waren es bereits 5,4 Mrd. Schilling. HP ist in Österreich mittlerweile führend bei Tintenstrahldruckern, Laserdruckern, Multifunktionsgeräten und RISC/Unix-Servern. Entwickelt werden die Geräte in den HP Laboratories in Palo Alto, jenem Ort in Kalifornien, in dem 1939 der Grundstein für den späteren Weltkonzern Hewlett Packard gelegt wurde. Von Palo Alto aus regiert auch HP-Konzernchefin Carly Fiorina (48). "Eine sehr dynamische Person mit viel Schwung und Elan - und sie besitzt die Fähigkeit, komplexe Dinge auf den Punkt zu bringen", lobt Gruber. Er betreut von Wien aus auch die Region Zentral- und Osteuropa. "Wir sehen dort einen gewaltigen Aufholbedarf, denn erst eine sehr keine Bevölkerungsschicht besitzt EDV-Geräte", sagt Gruber. Die Frage, ob auch bei ihm zuhause die Technik regiert, verneint er. Seine beiden Söhne (12 und 13) seien zwar - was Computerspiele und das Internet betrifft - "sehr aufgeschlossen", und neue Produkte wie etwa der handliche HP Jornada (siehe Bild) würden neugierig beäugt, aber ein im Vergleich zu anderen Buben in diesem Alter übermäßiges Interesse herrsche nicht. Ein Herz für Kinder bewies HP im vergangenen Jahr mit einer Technologiespende für das St. Anna Kinderspital. http://www.hp.com