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Laut syrischen Angaben 200 Demonstranten verletzt. | Proteste auch im Westjordanland. | Jerusalem/Damaskus. Bei der Erstürmung der israelisch besetzten Golanhöhen sind am sogenannten "Naksa-Tag" mindestens 13 Demonstranten erschossen worden. Israelische Soldaten hätten mit scharfer Munition zudem mehr als 200 Palästinenser und Sympathisanten verletzt, berichtete das syrische Fernsehen.
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Auch im Westjordanland wurden bei Protesten an der Kalandia-Militärsperre etwa 40 Menschen verletzt. Auch im Mai gab es schwere Zusammenstöße an der Grenze. In Tel Aviv forderten links eingestellte Israelis eine Zwei-Staaten-Lösung.
Zuletzt hatte es vor drei Wochen mehr als ein Dutzend Tote und Hunderte Verletzte gegeben, als palästinensische Demonstranten von Libanon aus die Grenze nach Israel und von Syrien aus die Grenze zu den israelisch besetzten Golanhöhen stürmten.
Hunderte von Demonstranten versammelten sich am Sonntag zum "Naksa-Tag" erneut an der Grenze des Landes, das sie als ihre Heimat betrachten. Naksa bedeutet Rückschlag. Die Palästinenser wollten mit den Protesten an die Eroberung des Westjordanlands, des Gazastreifens und Ost-Jerusalems und auch der Golanhöhen durch Israel während des Sechstagekriegs von 1967 erinnern.
Die Demonstranten schwenkten Palästinenserflaggen und bewarfen die Soldaten nach israelischen Angaben mit Steinen. Auch an der Grenze zum Libanon und in den Palästinensergebieten wurden Ausschreitungen befürchtet. Tausende von israelischen Sicherheitskräften waren landesweit im Einsatz, um Übergriffe zu verhindern.
Seit dem Grenzsturm vom 15. Mai hat die Armee einen weiteren Graben im Bereich der drusischen Ortschaft Majdal Shams ausgehoben und weitere Minen verlegt.
Proteste im Westjordanland
Auch im Westjordanland kam es am Sonntag zu Konfrontationen. Hunderte von Palästinensern lieferten sich an der Kalandia-Militärsperre bei Ramallah Zusammenstöße mit israelischen Soldaten. Junge Demonstranten warfen nach Augenzeugenberichten Steine und zündeten Reifen an. Die israelischen Soldaten setzten nach palästinensischen Angaben Tränengas ein und feuerten Geschosse mit Hartgummi-Mantel ab. Dabei seien mindestens 40 Menschen verletzt worden.
Palästinenser und mehr als 100 pro-palästinensische Aktivisten aus aller Welt waren zu der Militärsperre marschiert, die zwischen Ramallah und Jerusalem liegt. Zahlreiche Soldaten hinderten die Demonstranten daran, die Sperre zu durchbrechen.
Die Palästinenser haben vor der geplanten Gründung eines eigenen Staates im September die Proteste gegen Israel erheblich verschärft. Die Palästinenserbehörde will dann die Vereinten Nationen um Unterstützung für die angestrebte Staatsgründung bitten. Einige Palästinenserorganisationen rufen über soziale Netzwerke seit Monaten zu einem neuen Aufstand gegen die israelische Besatzung auf. (APA/Reuters)
Link:Haaretz - Up to 13 Palestinians killed as hundreds of Syrian protesters storm Israel border