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14 US-Bundesstaaten halten ihre Vorwahlen am Super Tuesday ab. Bernie Sanders gilt als Favorit, Mike Bloomberg stellt sich erstmals zur Wahl, und Joe Biden hat ein gewisses Momentum aus South Carolina. Es wird spannend.
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Wie sieht das Leben nach Pete Buttigieg aus? Ziemlich gleich zu dem davor. Wenn man einmal vom Durchschnittsalter der demokratischen Kandidaten für das Präsidentenamt absieht. Hier wird der Rückzug des 38-jährigen Buttiegieg vom Wochenende deutlich. Waren es mit Buttiegieg sechs ernst zu nehmende Kandidaten, die im Durchschnitt auf ein Alter von 66,6 Jahre kommen, so sind es ohne Buttigieg fünf Kandidaten, die durchschnittlich 72,4 Jahre alt sind.
Doch was Buttigiegs Anhänger betrifft, scheint sich der Kuchen recht gleichmäßig auf das verbleibende Feld aufzufünfteln. Das ergab eine Umfrage von "Morning Consult" vom Montag.
Buttigiegs Gefolgschaft teilt sich gleichmäßig auf
Überraschenderweise erklärte sogar eine kleine Mehrheit - 21 Prozent - der Anhänger des gemäßigten Buttigieg, dass der Linkspolitiker Bernie Sanders ihre zweite Wahl sei. Jeweils 19 Prozent der Buttigieg-Wähler wollen demnach nun den gemäßigten Ex-Präsidenten Joe Biden beziehungsweise die als eher links geltende Senatorin Elizabeth Warren unterstützen. 17 Prozent würden nun für den Ex-Bürgermeister von New York, Mike Bloomberg, stimmen.
Buttigieg sprach in seiner Abschiedsrede nicht explizit einem anderen Bewerber das Vertrauen aus. Das bedeutet, dass seine bisher gewonnenen 26 Delegierten im Prinzip frei sind und bei der Democratic National Convention, dem Nominierungsparteitag, wo die finale Entscheidung über den Kandidaten der Partei getroffen wird, schließlich für jenen Kandidaten, oder Kandidatin, stimmen können, die sie persönlich für gut befinden. So wie es auch die "Super-Delegierten" machen können.
Der große Preis ist Kalifornien
Zur Erinnerung: Für die demokratische Nominierung brauchen die Politiker mindestens 1991 Delegierten-Stimmen. Und einen Gutteil davon gibt es am "Super Tuesday" zu holen. Heute, am 3. März, halten 14 Bundesstaaten gleichzeitig ihre Vorwahlen ab. Insgesamt sind an diesem einzigen Tag 1357 "gebundene" Delegiertenstimmen zu holen. Das ist mehr als ein Drittel der insgesamt 3979 Delegiertenstimmen.
Der große Preis des Super Tuesday ist sicherlich der riesige Bundesstaat Kalifornien, der heute die meisten - 415 - dieser Stimmen vergibt. In Kalifornien scheint Bernie Sanders den Umfragen zufolge ebenfalls in Führung zu sein: Mit rund 34 Prozent vor Joe Biden mit rund 18 Prozent. Das errechnete die Statistikwebseite "FiveThirtyEight" des Nachrichtensenders ABC News.
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Sanders hat die besten Chancen, mehr als die Hälfte der kalifornischen Delegierten zu holen. Sein Team hat nämlich in den vergangenen vier Jahren viel Arbeit in den Bundesstaat gesteckt, der ihm 2016 gegen Hillary Clinton knapp die Mehrheit verweigerte (Sanders kam auf 45,7 Prozent, Clinton auf 53,4 Prozent der Stimmen). Die Arbeit der letzten Jahre plus die Demografie Kaliforniens spielen Sanders dabei in die Hände. In Kalifornien leben viele Liberale, viele Junge, viele "Minderheiten" - die hispanische Community ist bereits die größte Wählerschaft in Kalifornien. Gerade in den hispanischen Bezirken hat Sanders seine Büros eingerichtet.
Das was Sanders jahrelang vorbereitet hat, versucht der Milliardär und Quereinsteiger Bloomberg mit Geld wettzumachen: Bloomberg stellt sich beim Super Tuesday erstmals offiziell zur Wahl für das Kandidaten-Ticket. Er hat in Kalifornien mehr Geld ausgegeben als Sanders. Auch nicht vergessen darf man Biden, der mit seinem Kantersieg in South Carolina wieder Momentum gewinnt.