Die Raiffeisen Zentralbank (RZB) plane keinen Börsegang, sagte RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner gestern in der Bilanzpressekonferenz. Gut gestellt sei die Bank trotzdem, denn vergangene Woche wurde die zweite Tranche einer Ende 2000 beschlossenen Kapitalerhöhung freigegeben. Damit bekommt die RZB heuer 145 Mill. Euro frisches Kapital.
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Für die Ostholding, in der die Osteuropatöchter der RZB gebündelt sind, suche man noch immer nach strategischen Partnern. Die Gespräche mit fünf großen europäischen Banken, die mehrheitlich nicht aus dem Unico-Genossenschaftsbankenkreis stammen würden, seien intensiv im Gange. Um die bislang kolportierten 1,1 Mrd. Euro würde man den 49%-Anteil aber sicher nicht verkaufen, so RZB-Auslandsvorstand Herbert Stepic.
Für das vergangene Jahr mussten zwar die Kreditvorsorgen um 91,8% auf 112,1 Mrd. Euro aufgestockt werden, dennoch stiegen die Bilanzsumme um 22,3% auf 44,6 Mrd. Euro und der Jahresüberschuss vor Steuern um 28,4% auf 232 Mrd. Euro. Das Ergebnis je Aktie legte von 40,9 auf 41,5 Euro zu. Die Dividende soll bei 12% bleiben, allerdings wird der vorjährige 2%-Bonus zur Basisdividende umgewandelt. Die Zahl der Mitarbeiter insgesamt kletterte von 8.029 (Ende 2000) auf 14.459 (Ende 2001).
Die RZB sei weiterhin die führende Bankengrupe in Zentral- und Osteuropa inklusive Russland (CEE), betonte Stepic. Die Bilanzsumme der RZB-Tochterbanken in CEE lag 2001 bei 11,4 Mrd. Euro (plus 67%). Von den erzielten 4,5 Mrd. Euro Zuwachs stammen jedoch nur 0,5 Mrd. Euro aus Zukäufen. In 494 Filialen (2000: 185) waren rund 11.300 Mitarbeiter beschäftigt.
Die RZB, die derzeit die Nummer 2 am heimischen Bankenmarkt ist, will laut Jahresbericht 2001 zur führenden Bankengruppe in Österreich und Zentral- und Osteuropa aufsteigen. Wann und wie das geschehen solle, wollte Rothensteiner aber nicht präzisieren.