Start für Qualitätssicherung im niedergelassenen Bereich. | Wien. Mit Beginn des Jahres 2006 setzt die österreichische Ärzteschaft die vom Gesundheitsministerium heraus gegebene Qualitätssicherungs-Verordnung in die Realität um. In den kommenden zweieinhalb Jahren werden 15.000 Ordinationen Evaluierungsbögen erhalten. Einzelne der Praxen werden stichprobenartig überprüft werden, erklärte am Mittwoch Jörg Pruckner, Obmann der Bundeskurie Niedergelassener Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK).
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700.000 Euro pro Jahr kostet das Pilotprojekt. Die Finanzierung übernimmt die Ärztekammer: "Wir zahlen uns unsere Qualitätssicherung selbst - und das nicht zu knapp", sagte Pruckner. Die Qualitätssicherung für die niedergelassene Ärzteschaft wurde der Österreichischen Gesellschaft für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Medizin (ÖQMED) übertragen.
Die Evaluation erfolgt über das Ausfüllen eines 60 Fragen umfassenden Katalogs. Die erste Ärztegruppe, die drankommt, sind die Urologen. Ein Arzt, der sich nicht daran hält, wird bei der Disziplinarkommission gemeldet. Die Evaluation zielt speziell darauf ab, dass formale Richtlinien eingehalten werden und es innerhalb der einzelnen Ordination selbst Ansätze für ein geregeltes Qualitätsmanagement gibt. Freundlichkeit, Engagement, diagnostisches Gespür und therapeutischer Erfolg werden dabei nicht beurteilt.
Otto Pjeta, Präsidialreferent für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der ÖAK: Man hätte jetzt erstmals die Möglichkeit den guten Qualitätsstandard der Ordinationen zu dokumentieren. Die Evaluierung sei auch eine Möglichkeit, kontinuierlich zu Verbesserungen zu kommen.