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1,6 EIB-Milliarden für Österreich

Wirtschaft

EU-"Klimabank" will 50 Prozent der Förderungen an Klimaprojekte vergeben und Ukraine helfen.


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Im Vorjahr hat die Europäische Investitionsbank (EIB), quasi die Hausbank der EU, Investitionen und Garantien in der Höhe von 1,6 Milliarden Euro in Österreich vergeben. Das geht aus dem aktuellen Österreich-Bericht der EIB hervor, der vergangene Woche im Rahmen des Nationalbank-Symposiums "Financing the green transition in Austria" vorgestellt wurde. Damit wurden in Summe mittlerweile 32,5 Milliarden Euro an Österreich vergeben.

Das meiste Geld floss dabei in Infrastruktur- und erneuerbare Energieprojekte, erklärten die EIB-Ökonomen Debora Revoltella und Matteo Ferrazzi gegenüber der "Wiener Zeitung" am Rande des Podiums. Unter den Förderprojekten sind zum Beispiel ein Elektro-Cityjet der ÖBB mit einer Fördersumme von 150 Millionen Euro. Oder Windparks im burgenländischen Prinzendorf.

Die EIB bezeichnet sich selbst auch als Klima-Bank der EU und ist neben privaten und öffentlichen Investoren ein wichtiger Geldgeber für erneuerbare Energieprojekte und die Erreichung der Klimaneutralität 2050. "Unsere Intervention in den Markt muss auch einen öffentlichen Mehrwert haben", erklärt Revoltella. Deshalb wolle man bis 2025 die Hälfte aller Darlehen an Projekte mit dem Fokus Klima und Umwelt vergeben. Derzeit sind es 43 Prozent, erklärten die Ökonomen. Bei den Unternehmen ist der Förderbedarf jedenfalls groß. Fast ein Fünftel der heimischen Betriebe sieht laut Umfrage die Klimakrise als Risiko an. Mehr als ein Viertel jedoch als Chance.

Wiederaufbau nach Krieg

Die EIB hat ebenfalls zugesichert, sich auch am Wiederaufbau in der Ukraine nach Kriegsende zu beteiligen und Firmen und Institutionen mit Kapital zu versorgen. Kurz nach der russischen Invasion Ende Februar hat die EIB 688 Millionen Euro an Soforthilfe für die Ukraine beschlossen. Das Geld wurde in zwei Tranchen ausbezahlt.

"Der Krieg stellt Europa vor sehr große Herausforderungen", so Ferrazzi. Er legt auch offen, wie problematisch die hohe Abhängigkeit von russischem Öl und Gas für die EU-Länder ist. Die hohen Energiepreise sind auch eine große Belastung für produzierende Unternehmen und befeuern die Inflation.

"Angesichts der Krise müssen wir den Umbau unseres Energiesystems massiv in Richtung Erneuerbare beschleunigen", sagt Revoltella. Der Umbau könne auch gelingen. Viele Mittel der EIB würden in Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz fließen - sowohl in Unternehmen als auch im Gebäudebereich. Nicht nur der Umbau des Energiesystems, auch das Einsparen von Energie sei wichtig zur Erreichung der Klimaziele.(del)