"L17", das von der EU ursprünglich kritisch beobachtete Modell, soll schon bald von anderen Ländern kopiert werden. Die Arge Zweirad und der Fahrschul-Fachverband fordern nun die Ausweitung dieser Ausbildungsform auf Motorräder. Eine Reform des Führerscheingesetzes sollte auch "Moped mit 15" ermöglichen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Etwa 10 Prozent aller Fahranfänger haben sich für die "L17"-Ausbildung entschieden, wie Norbert Hausherr, Obmann-Stellvertreter des Fahrschul-Fachverbandes, bei einer Pressekonferenz berichtete. Bei dieser vorgezogenen Lenkerausbildung machen die Eltern die Ausbildungsfahrten mit ihren 16-jährigen Kids.
Diese Form der Führerscheinausbildung würde nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern sich auch positiv auf das Familienleben auswirken, wie Umfragen ergaben. 98 Prozent der Ausbildenden und Auszubildenden zeigten sich begeistert. Nun wird gefordert, "L17" auch auf den Motorrad-Führerschein umzulegen, forderte der Obmann der Arge Zweirad, Peter Huber. Eine praktische Unterweisung und eine modifizierte Prüfung sollte es schon 15jährigen ermöglichen, mit dem Moped zu fahren, lautet eine weitere Forderung. Die Anpassung auf die Lebensbedingungen der Jugendlichen sei nötig. Die Kosten wurden mit rund 150 Euro statt wie bisher 100 Euro beziffert.
Kritisiert wird der derzeitige Stufenführerschein. Jugendliche, die mit 18 die Ausbildung machen, würden zwei Jahre warten und damit praxisfern auf leistungsstarke Bikes aufsteigen.
Verkehrsminister Mathias Reichhold setzt allerdings vorerst auf die "Feedbackfahrten" im Rahmen der Mehrphasenfahrausbildung, die mit 2003 in Kraft treten soll.