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1956-Gedenkfeier in Ungarn von Politkrise überschattet

Von Michael Schmölzer

Europaarchiv

Demonstranten wollen Platz vor Parlament nicht räumen. | Wien. Aus Sicht des Protokolls war die Bedeutung des Ereignisses unüberbietbar: Mit den Staatspräsidenten, Regierungschefs und Parlamentspräsidenten Ungarns und Österreichs trafen einander am Dienstag Abend die ranghöchsten Politiker beider Länder im Wiener Austria Center.


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Gefeiert wurde die 50. Wiederkehr des Ungarischen Volksaufstandes von 1956. Damals walzten Sowjet-Panzer demokratische Reformversuche nieder, fast 200.000 Ungarn flüchteten nach Österreich.

Die gesamte ungarische Staatsspitze dankte für die damalige humanitäre Hilfe. Bundespräsident Heinz Fischer und Kanzler Wolfgang Schüssel gaben sich im Austria Center bescheiden, wiesen auf die Leistungen der in Österreich heimisch gewordenen Ungarn hin und wurden schließlich mit den höchsten Orden bedacht, die Ungarn zu vergeben hat. Die österreichische Regierung setzte ebenfalls ein Zeichen, genehmigte neue Grenzübertritte in Sankt Margarethen, Schattendorf, Neckenmarkt, Deutsch Schützen, Inzenhof und Mogersdorf.

Riskante Veranstaltung

Am 23. Oktober brach der Volksaufstand los, exakt an diesem Tag soll 50 Jahre später in Ungarn des historischen Ereignisses gedacht werden. Am kommenden Montag werden in Budapest 56 Staatsgäste erwartet - manch einem ungarischen Regierungspolitiker schwant Böses.

Denn so einträchtig wie in Wien wird die Feier nicht ablaufen, eine Blamage droht. Der Kossuth-Platz vor dem Budapester Parlament ist seit Wochen fest in Händen von Demonstranten, die gegen den sozialistischen Premier Ferenc Gyurcsány protestieren, es kam wiederholt zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Ungarns Oppositionschef Viktor Orbán, der zurück an die Macht will und an einer Stabilisierung der Verhältnisse nicht interessiert ist, hat die ausländischen Staatsgäste laut Regierungsangaben vor der Teilnahme an den Feierlichkeiten gewarnt: Die Sicherheit sei möglicherweise nicht gewährleistet. Sicher ist, dass die Opposition die Veranstaltung boykottieren wird, sollte Gyurcsány eine Rede halten wollen.

Ungarn 1956 ist Thema in der

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