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1G, die Horrorvision für den Fußball

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Dass vor dem Match zwischen Österreich und Schottland im Happel-Stadion ein Corona-Impfbus aufgefahren ist, darf durchaus als Fanal bezeichnet werden. Denn in heimischen Stadien und auf heimischen Fußballplätzen könnte tatsächlich bald die 1G-Regelung gelten - also Zutritt nur noch für Vollimmunisierte. Wer nun anerkennend nickt und glaubt, dies betreffe ja eh nur die Zuschauer und sei also eine gute Sache bei höherem Publikumsaufkommen, der kennt noch nicht die ganze Geschichte. Denn in der heimischen Fußballszene kursieren bereits Szenarien, wonach 1G nicht bloß für Fans, sondern auch für alle Spieler, Trainer, Funktionäre und auch im Nachwuchs gelten soll.

Der burgenländische Verband bereitet etwa schon alle Mitglieder darauf vor, dass sie "dann nicht mehr am Trainings- und Meisterschaftsbetrieb teilnehmen dürfen", so sie impfunwillig sind. Und auch Bundesliga-Boss Christian Ebenbauer verrät: "Wir haben es im Blickpunkt und sind im Austausch mit dem Gesundheitsministerium." Schon rein rechtlich wäre eine solche Verordnung eine Gratwanderung, zumal damit im Profibereich ein Verbot der Berufsausübung verbunden wäre. Für den heimischen Fußball wäre es aber als Ganzes eine Horrorvision, weil damit ein weiterer Einbruch bei den Besucher- und den Mitgliederzahlen unweigerlich verbunden wäre. Man denke nur an den Nachwuchsbereich: Für Kinder unter 12 gibt es noch gar kein Vakzin, für Kinder über 12 ohne abgeschlossene Pubertät raten seriöse Kinderärzte und etliche Impfgremien in vielen Ländern massiv von einer Impfung ab. Ein Gesundheitsminister, der Kinder vom gesunden Sport vertreibt, so sich diese nicht zwangsimpfen lassen, ist eigentlich unvorstellbar.

Man sollte daher besser die geltenden 3G-Regeln im Fußball lückenlos einhalten und kontrollieren (was aktuell nicht passiert!), statt Derartiges auch nur anzudenken.