Zum Hauptinhalt springen

20 neue Luxuszüge sollen Image heben

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Der neue ÖBB-Personenverkehrs-Vorstand Stefan Wehinger will das Image der Bahn heben. Aus diesem Grund sollen ab 2008 unter anderem zwischen Wien, Salzburg und München 20 neue Luxuszüge die Reisenden locken. Der Luxus wird allerdings mindestens um 10% teurer sein als eine herkömmliche Fahrt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wehinger ist mit dem Image wie auch mit dem Angebot der Bahn unzufrieden. Außerdem ärgert es ihn, wenn er dauernd mit diesen nicht von ihm verursachten Mängeln in Verbindung gebracht wird. Denn er ist erst kurze Zeit in diesem Job.

Weil sich aber nicht alle Missstände für die Bahnreisenden auf einmal beseitigen lassen, plant er mit einem neuen Luxus-Produkt zumindest das Image der ÖBB aufzupolieren. 230 Mio. Euro soll das Premium-Programm kosten kündigte Wehinger Mittwoch Abend vor Journalisten an. Seine Lieblingszielgruppe sind Business-Kunden, für sie sollen 20 neue Hochgeschwindigkeitszüge mit Komfort und besonderem Service gekauft werden. Denn Business-Kunden, das hat der ehemalige Chef der Montafoner-Bahn eruieren lassen, transportiert die Bahn nur 9%. Er hofft mit dem Luxus-Angebot pro Jahr 400.000 neue Kunden anzulocken. Warum diese bereit sein sollen, um 10% mehr für ein Bahnticket zu zahlen, obwohl die Airlines für alle Klassen Dumpingpreisen bieten, konnte Wehinger nicht erklären.

Pro Tag sollen zwei Züge zu den Stoßzeiten in beide Richtungen unterwegs sein. 10 Strecken sollen ab 2008 bedient werden. Mit der Luxus-Schiene wollen die ÖBB alles, was die ausländische Konkurrenz bietet, (siehe Foto) in den Schatten stellen. Dass der restliche Personenverkehr durch das Augenmerk auf jene, die bereit sind, für ein Bahnticket viel springen zu lassen, auf der Strecke bleibt, glaubt Wehniger nicht. Er verspricht auch für den regulären Verkehr Verbesserungen.

Außerdem geht er nicht davon aus, dass das "Premium-Produkt" durch generelle Preiserhöhungen finanziert wird. Die erst vor Weihnachten um knapp 5% erhöhten Tarife sollen einmal für "eine Weile halten". Zumindest sei dieses Jahr kein Preissprung geplant.