Der weltgrößte Blaue Diamant hat 45 Karat, kostet 200 Millionen US-Dollar, glüht im Dunklen, heißt "Hope" und ist angeblich verflucht. Ein Franzose soll ihn 1660 aus dem Auge einer indischen Götterstatue gestohlen und dem damals reichsten Mann der Welt, Frankreichs "Sonnenkönig" Ludwig XIV., verkauft haben. Seither wird seinen Besitzern Unglück nachgesagt, etwa Marie Antoinette, die den Stein angeblich bis zur Enthauptung auf der Guillotine trug. Die Arte-Reportage am Mittwoch zeigte, wie Wissenschafter versuchen, das Geheimnis zu lüften. Man sprengte gar ein winziges Loch in die Diamant-Oberfläche, um Atome zu entnehmen - und fand ein unbekanntes Element. Es soll in Reaktion mit Bor, Kohlenstoff und Licht das fallweise Glühen des Steines im Dunklen bewirken. Also ein neues Rätsel in der Lösung, quasi.
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Der Versuch, den "Fluch" zu entkräften, indem man auch glückliche Ex-Besitzer suchte, gelang ebenso relativ. So soll Marie Antoinette den Diamanten kaum getragen haben, während der britische Bankier und Namensgeber Henry P. Hope reich und gesund starb. Bankrott ging erst sein Erbe. Die US-Millionärin Evalyn Walsh McLean, die den Stein ihrer Dogge Mike umhängte, lebte zehn Jahre damit in Saus und Braus, bis Katastrophen sie heimsuchten. Die Forscher fanden allerdings heraus, dass der ursprünglich 67 Karat schwere Stein "French Blue", der im französischen Revolutions-Chaos verschwand, mit dem 20 Jahre später in London aufgetauchten "Hope"-Diamanten identisch ist. Diebe hatten ihn umgeschliffen. Der letzte Hope-Besitzer, ein reicher Amerikaner, hatte so viel Angst vor dem Fluch, dass er den Stein dem Smithonian Museum Washington schenkte. Dort liegt er nun schon 50 Jahre. Friedlich.