Nachdem sowohl das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) als auch das Institut für Höhere Studien (IHS) ihre Prognosen für Österreichs Wirtschaftswachstum 2003 auf 0,7% (nach 1,1%) bzw. 0,9% (nach 1,5%) revidierten, sehen auch die Vorhersagen für das nächste Jahr nicht viel besser aus.
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Für 2004 sieht Wifo-Chef Helmut Kramer mit 1,2% keine wesentliche Besserung, während IHS-Chef Berhard Felderer immerhin 2,1% vorhersagt. Besonders die europäische Wirtschaftspolitik sei für eine allgemeine Nachfrageschwäche unvorbereitet, so Kramer am Freitag bei der Präsentation der jüngsten Prognosen. Die Schwerpunkte lägen auf Preisstabilität und Budgetkonsolidierung, es gebe aber keine wirksamen Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft. Als kontraproduktiv bezeichnete er auch Strafmaßnahmen bei Nichterreichen des Stabilitätspaktes, etwa für Deutschland.
Eine Umsetzung des Plans des italienischen Finanzministers Giuliano Tremonti, über Anleihen der Europäischen Investitionsbank (EIB) innerhalb von 10 Jahren Investitionsmittel bis zu einer Höhe von 70 Mrd. Euro für den europaweiten Infrastrukturausbau flüssig zu machen, werde an Refinanzierungsmöglichkeiten scheitern, so Kramer. Laut Felderer würde aber ein europaweites Road-pricing schon helfen.