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Semmering. (fst) Liegen alle Bewilligungen vor, soll die Errichtung des Semmering-Basistunnels (SBT) im Frühjahr 2012 beginnen. Die Inbetriebnahme des Eisenbahntunnels ist den ÖBB zufolge für 2024 geplant. Die Gesamtinvestitionen für das rund 27 Kilometer lange Bauwerk, das künftig die Steiermark mit Niederösterreich verbindet, betragen 3,1 Milliarden Euro.
Der Basistunnel benötige die Ghega-Strecke, erklärt ÖBB-Projektleiter Gerhard Gobiet. "Alle Behauptungen, dass mit dem Projekt das Unesco-Weltkulturerbe bedroht ist, sind falsch." Die alte Bergstrecke werde – neben dem Personennahverkehr – dem SBT-Regelbetrieb dienen. Die ersten Baumaßnahmen würden 2012 beim Tunnelportal in Gloggnitz (Niederösterreich) gesetzt, dazu zählen unter anderem wasserbauliche Maßnahmen. Der eigentliche Tunnelvortrieb soll 2014 starten.
Berücksichtigung finde auch die Wasser-Thematik, so die ÖBB. Etwa sei geplant, neue Wasserleitungen zu errichten. Zum Vorwurf der Umweltschutzorganisation Alliance for Nature (AFN) hinsichtlich Wasserverlustes wurde darauf verwiesen, dass die Auswirkungen untersucht wurden: Von mehr als 2000 Feuchtgebieten in dem 300 Quadratkilometer großen Gebiet seien 20 betroffen.
Alliance for Nature vor rechtlichen Schritten
Bei AFN schenkt man den ÖBB-Beteuerungen, die Bergstrecke werde nicht geschlossen, offenbar keinen Glauben. "Wir prüfen den Gang zum Verwaltungsgerichtshof", betont AFN-Chef Christian Schuhböck. Auch auf internationaler Ebene – etwa bei der Unesco – will AFN gegen das Tunnelprojekt mobilisieren.