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2016 könnte das heißeste Jahr werden

Von Eva Stanzl

Wissen
Wärme wird zur Gefahr, wenn menschengemachte Treibhausgase ihre Wirkung entfalten.
© fotolia/Fälchle

Die CO2-Emissionen haben einen neuen Höchststand erreicht und lassen die globalen Temperaturen ansteigen.


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Genf/Wien. Der hierzulande mäßig warme, nasse Sommer lässt es zwar nicht vermuten. Doch das Jahr 2016 könnte als wärmstes in die Geschichte der Messungen eingehen. Das berichtete die World Meteorological Organization (WMO) am Donnerstag. Schuld seien Hitzerekorde in anderen Teilen der Welt und die Auswirkungen des Klimawandels. Die CO2-Emissionen hätten einen neuen Höchststand erreicht und würden die Erderwärmung immer stärker anheizen, warnte die Behörde in Genf.

In den ersten sechs Monaten verzeichnete die US-Weltraumbehörde Nasa Durchschnittstemperaturen um 1,3 Grad Celsius über dem Mittel der vorindustriellen Zeit. Weltweit war der Juni der 14. Monat in Serie, in dem die Temperaturen in den Ozeanen und auf dem Land Rekorde erreichten. Laut der WMO macht die Erwärmung der Antarktis und Grönland am stärksten zu schaffen, wo der Eisschild früher schmelze als sonst. "Die Messungen des ersten Halbjahres sind äußerst alarmierend", betont David Carlson von der WMO: "Ursprünglich hatten wir angenommen, dass eine Schmelze in diesem Ausmaß viele Jahre dauern würde. Nun zeigt sich, wir haben weniger Zeit als wir dachten." In der gesamten nördlichen Hemisphäre, inklusive der Vereinigten Staaten, Kanadas und Russlands, sei es ungewöhnlich warm.

Die UNO fordert eine rasche Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. "Wir müssen uns mit der Umstellung auf erneuerbare Energien beeilen", sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Im Dezember des Vorjahres hatten sich rund 200 Regierungen darauf geeinigt, die Erderwärmung auf maximal zwei, jedoch idealerweise 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dennoch steigt das Emissionsvolumen weiter.

Laut der WMO tritt das Klimaphänomen El Nino im Pazifischen Ozean, das die Wettermuster weltweit beeinflusst und zu starken Regenfällen, Überschwemmungen und Dürren führt, derzeit zwar nicht auf. Menschengemache Treibhausgase würden jedoch nicht von selbst verschwinden, sondern im Gegenteil "Hitzewellen, mehr Starkregen und tropische Stürme verursachen, wenn wir so weitermachen wir bisher", warnt Taalas.