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2017 muss alles besser bleiben

Von Judith Belfkih

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Das Jahr 2016 ist dabei als (ein) annus horribilis in die Geschichte einzugehen. Auf der weltpolitischen Bühne blieb wenig, wie es war - von Trump über den Brexit bis zu Terror-Anschlägen in ganz Europa. Von der künstlerischen Bühne gingen zahlreiche charismatische Persönlichkeiten ab - von Nikolaus Harnoncourt bis zu Prince. Sogar die letzten Tage des beinahe überstandenen Jahres scheinen noch Überraschungen parat zu halten. Regelrechte Scheißtage, sozusagen.

Dass diese Tage rund um den Jahreswechsel diesen unerquicklichen wie vulgären Namen nicht nur dieses Jahr verdienen, lässt sich derzeit in den Sozialen Medien lernen. Als Scheißtage wurden demnach in Süddeutschland und Österreich im 18. und 19. Jahrhundert unter Knechten und Dienstboten die zusätzlichen ein bis drei unbezahlten Arbeitstage bezeichnet, die sie zu leisten hatten. Sie sollten die für Verrichtung des Stuhlgangs beanspruchte Zeit während der vereinbarten Anstellung ausgleichen.

Gerüchte von US-Geflügelfarmen, deren Mitarbeiter Windeln tragen, weil ihnen keine Pausen gestattet sind, und Unternehmen, die Mitarbeitern den Gang zur Toilette von der Arbeitszeit abziehen, zeigen: So veraltet ist der historische Gedanke leider bei weitem nicht. Dabei geht es der Menschheit - statistisch gesehen - so gut wie nie. Die extreme Armut ist auf dem Rückzug, die Kindersterblichkeit ebenso. Noch nie lebten mehr Menschen länger, gesünder und gebildeter.

2017 hat alle Chancen, ein besseres Jahr zu werden. Muss es einfach. Sofern dem Betrachter die Brille mitgeliefert wird, das auch zu erkennen.