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"2018 ziehen wir ein"

Von Christian Rösner

Politik

Spatenstich für Büro-Campus auf dem ehemaligen Nordbahnhof-Gelände.


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Wien. Fünf Häuser, 200.000 Quadratmeter vermietbare Fläche und zwei Tiefgaragen mit 1000 Stellplätzen: Auf dem ehemaligen Nordbahnhof-Gelände im 2. Bezirk entsteht ein neuer Bürocampus, in dem unter anderem das Headquarter der Bank Austria zu Hause sein wird. "2018 wollen wir einziehen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bank, Willibald Cernko am Donnerstag beim gemeinsamen Spatenstich mit Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), dem Investor und Signa-Gründer René Benko und Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ).

Nach der Fertigstellung des 500-Millionen-Euro-Projektes an der Ecke Walcherstraße/Leopold-Moses-Gasse sollen alle Bank-Austria-Mitarbeiter aus den zentralen Bereichen Wiens sowie der gesamte Vorstand in die neuen Gebäude übersiedeln und in etwa die Hälfte der gesamten Büroflächen in Anspruch nehmen. Die neue Unternehmenszentrale werde hochmoderne Officelandschaft, Erholungsraum und sozialer Treffpunkt gleichzeitig sein, meinte Cernko.

Die Baugründe wurden im Übrigen mit dem Gesamtprojekt an Signa veräußert, die für die Errichtung des gesamten Austria Campus verantwortlich ist. Das Projekt umfasst des weiteren ein Kongress-Center, Restaurants, einen Kindergarten, ein Health Center und ein Hotel. Was die Bank Austria betrifft, so wird diese als Mieter in die für sie errichteten Gebäude einziehen und den gesamten Innenausbau selbst gestalten.

Das Projekt bringe "wichtige Impulse für die Entwicklung des 2. Bezirks", wurde am Donnerstag erklärt. Immerhin würde hier Platz für 9000 Arbeitsplätze geschaffen. Laut Hora werde das Zentrum der Leopoldstadt mit dem Praterstern und dem neuen Nordbahnhofviertel durch den Austria Campus deutlich aufgewertet.

"Wie eine Mauer zum Stuwerviertel"

Dass der bereits an der Lasalle-straße gelegene Banken-Komplex - gänzlich ohne belebte Erdgeschoßzonen - wie eine mächtige Mauer zum pulsierenden Stuwerviertel auf der gegenüberliegenden Seite wirkt, sieht man bei den Entscheidungsträgern nicht.

"Hier reißt sich schon wieder ein Investor eine Liegenschaft in Toplage mit U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn-Anschluss unter den Nagel", erklärt ein kritischer Anrainer der "Wiener Zeitung" im Anschluss an die Veranstaltung. "Dass wir hinter den Büros vom restlichen Bezirk abgeschottet werden, interessiert keinen."

Bei der Stadt argumentiert man hier mit "dem großen Ganzen". Schließlich handle es sich hier nur um einen Teil eines Gesamtkonzeptes - was auch Häupl bei der Pressekonferenz hervorhob: "Rund um den Nordbahnhof entsteht bis 2025 auf einer Fläche von insgesamt 85 Hektar ein neuer Stadtteil mit insgesamt 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen".

Benko sprach überhaupt von einem "über die Grenzen dieser Stadt und dieses Landes hinaus ausstrahlenden Zeichen", das mit dem Austria Campus gesetzt werde. Schließlich sei das Projekt ein deutliches und positives Signal für den Wirtschaftsstandort Wien und sichere bis zu 5000 Arbeitsplätze. Und Bezirksvorsteher Karlheinz Hora versicherte in Richtung René Benko, dass die Leopoldstadt für Investoren immer offen stehe.