Zum Hauptinhalt springen

"§ 209 diskriminierend"

Von Alexandra Grass

Politik

"Jede Form der Diskriminierung ist eine Irrlehre" hieß es Mittwoch seitens der evangelischen Kirche zum § 209.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Der "Homosexuellen-Paragraph" sei "in dieser Form nicht haltbar", betonte der juristische Oberkirchenrat der lutheranischen Kirche, Robert Kauer, in einer Pressekonferenz mit dem Superintendenten der reformierten evangelischen Kirche, Peter Karner.

Kauer bezog sich vor allem auf drei Punkte: Die Ungleichbehandlung männlicher und weiblicher Homosexueller, die "starre" Altersgrenze von 18 Jahren für Schwule sowie die Bezeichnung der männlichen Homosexualität im Gesetz als "Unzucht". Der Oberkirchenrat fordert deshalb eine geschlechtsneutrale Formulierung und eine Reform des Schutzalters. Eine genaue Position werde derzeit noch erarbeitet.

Verwunderung gibt es über die Debatte über die Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften. "Bei der Segnung von Panzern bricht keine Diskussion aus", stellte Kauer fest. Unterschiedliche Positionen gibt es dennoch. Während die reformierte Kirche (Helvetisches Bekenntnis) bereits seit 1999 solche Segnungen vornehme, arbeite die lutheranische Kirche (Augsburger Bekenntnis) noch an einer Umsetzung. Aber dass es zu einem entsprechenden Beschluss kommen werde sei laut Kauer ausgemachte Sache.