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§ 209 ersatzlos streichen

Von Alexandra Grass

Politik

Die ersatzlose Streichung des § 209 fordern einmal mehr der SPÖ-Abg. Peter Schieder und Günter Tolar, Bundesvorsitzender der Initiative Sozialismus & Homosexualität (SoHo).


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Mehr als 1.000 Verurteilungen habe es seit Einführung des Mindestalters von 18 Jahren für gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Männern vor 30 Jahren gegeben. Damals wurde als erster Schritt das Totalverbot der Homosexualität aufgehoben. Nun wäre eine ersatzlose Streichung des § 209 fällig, den Tolar als "Blamage von europäischer Dimension" bezeichnet. Österreich sei das einzige westeuropäische Land, in dem die männliche Homosexualität derart kriminalisiert wird.

Die ÖVP spreche von Homosexualität, aber "wir sprechen von Homosexuellen - von Menschen -, denen ihr Recht vorenthalten wird", stellte Tolar klar.

In der FPÖ sei der Diskussionsprozess schon fortgeschritten, ebenso "in der ÖVP ist man zum Teil zumindest gesprächsbereit", auch wenn dies Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bis dato abstreite. Die SoHo hofft nun auf eine Entscheidung des VfGH, um diese Diskussion beenden zu können und sich gesellschaftlichen Anliegen Homosexueller widmen zu können.