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225.590 Österreicher suchen einen Job

Von WZ Online

Wirtschaft

Jugendliche stark betroffen. | Offene Stellen gehen zurück. | | Wien. Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich im November erstmals seit Februar 2006 leicht gestiegen. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) waren per Monatsende 225.590 Jobsuchende gemeldet. Das waren um 1.980 oder um 0,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gegenüber Oktober stieg die Arbeitslosigkeit saisonbedingt um 22.815 Betroffene oder um 11,3 Prozent an.


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Inklusive der 55.010 (plus 2,3 Prozent) in Schulung befindlichen Personen waren Ende November 280.500 Personen ohne Job. Gleichzeitig sank die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen um 6.007 (18 Prozent) auf 27.273 Jobs. Die Beschäftigung ist hingegen nach noch vorläufigen Zahlen um 1,2 Prozent oder um 63.700 auf rund 3,421.000 Personen gestiegen.

Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen waren Jugendliche und ältere Arbeitskräfte sowie Beschäftigte in der Metall- und Elektrobranche, teilte das AMS am Montag mit. Die Jugendarbeitslosigkeit der unter 25-jährigen kletterte im Jahresvergleich um 6,9 Prozent oder um 2.484 auf 38.518 Personen an. Bei den über 45-jährigen stieg die Zahl der Jobsuchenden um 3,4 Prozent. Die nationale Arbeitslosenquote betrug im Jahresvergleich unverändert 6,2 Prozent und erhöhte sich gegenüber Oktober um 0,6 Prozentpunkte. Die zuletzt verfügbare EU-Quote vom Oktober betrug 3,0 Prozent. Damit lag Österreich innerhalb der EU hinter den Niederlanden an 2. Stelle.

Arbeitsminister Martin Bartenstein (V) hat sich in Bezug auf die am Montag veröffentlichten November-Arbeitslosenzahlen besorgt gezeigt. Bartenstein sagte vor Beginn des EU-Wettbewerbsrats in Brüssel, der erstmalige Anstieg der Arbeitslosenziffern nach drei Jahren zeige, dass der Konjunktureinbruch in Österreich nun auch den Arbeitsmarkt erreicht habe.

Die Arbeitslosigkeit in Österreich sei im November wie erwartet leicht angestiegen, so AMS-Chef Johannes Kopf. Betroffen sei vor allem der exportabhängige produzierende Bereich. Der Anstieg sei allerdings von einem sehr niedrigen Niveau erfolgt. Österreich habe im internationalen Vergleich eine "sehr gute Ausgangsposition".

Der deutlichen Anstieg von Kurzarbeit sei "ein gutes Zeichen". Denn dann gehen die Betriebe noch von vorübergehenden Schwierigkeiten aus. Im Vergleich dazu wurde beim Konjunktureinbruch im Jahr 2001 gleich gekündigt, so Kopf.

Im Detail entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahl konnten die Bundesländer Wien (minus 5.674 oder 8,1 Prozent) und Niederösterreich (minus 810 oder 2,3 Prozent) verzeichnen. In allen übrigen Bundesländern gab es einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, am stärksten in Salzburg mit fast zwölf Prozent.

Nach Branchen betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten im Bereich der Arbeitskräfteüberlassung (+3.622/+18,8 Prozent). Während im Bauwesen die Zahl der Arbeitslosen zurückging (minus 956 oder 5,0 Prozent), stieg die Zahl der Jobsuchenden in der Sachgütererzeugung stark an (plus 2.128 oder 10,3 Prozent). Im Handel (-353/-1,1 Prozent) und im Tourismus (-843/-1,8 Prozent) nimmt die Arbeitslosigkeit noch leicht ab.

Die Zahl der Arbeitslosen im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 44 Jahren ging um 2.925 Personen oder 2,5 Prozent zurück. Die Zahl der Jobsuchenden unter 25 nahm um 2.484 Personen oder 6,9 Prozent zu, die der über 45-Jährigen um 2.421 oder 3,4 Prozent.

Ende November gab es 6.075 sofort verfügbare Lehrstellensuchende und nur 2.821 sofort verfügbare offene Lehrstellen. Die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg im Jahresvergleich um 9,7 Prozent, die offenen Lehrstellen gingen gleichzeitig um 12,5 Prozent zurück.