Madrid. (Apa) Der Markt des Menschenschmuggels in Afrika blüht: Jährlich kommen 240.000 Afrikaner illegal nach Europa. Die Schlepper verdienten damit rund 230 Millionen Euro, berichtete die spanische Zeitung "El Pais" am Freitag. Sie berief sich hierbei auf ein vertrauliches Dokument der UN, das ihr vorliege.
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In dem Dossier werde weiter von internationalen kriminellen Netzwerken gesprochen, die den Transport der illegalen Auswanderer organisierten. Die UNO wirft diesen krimininellen Organisationen außerdem Drogenhandel, Dokumentenfälschung und Korrumpierung von Sicherheitsbeamten vor. Für ein "Rundum-Paket" mit Transport und Betreuung vom Heimatland bis zum Zielgebiet in Europa verlangten die Schlepper zwischen 300 und 3.000 Euro. Die vor allem westafrikanischen Organisationen arbeiteten oft mit kriminellen Gruppen in Europa zusammen.
Allein in Spanien wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres 1.200 mutmaßliche Schlepper festgenommen. Das seien 38 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilten Sicherheitsbehörden am Donnerstag in Madrid mit.