Teure "Golden Handshakes" für ältere Mitarbeiter. | Cirinà beziffert Kosten mit mehr als 50 Millionen. | Wien. Rund 250 ältere Mitarbeiter hat die österreichi-sche Generali-Gruppe 2007 mit gut dotierten Sonderabfertigungen in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. Somit ist der Personalabbau unter dem Strich um ein Viertel höher ausgefallen. Denn im Zuge der Aktion "50/55" hätten letztlich mehr Mitarbeiter als erwartet die angebotenen "Golden Handshakes" angenommen, sagte Versicherungschef Luciano Cirinà Dienstagabend zu Journalisten.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Stellen zu streichen kostet freilich Geld. Im Fall der Generali waren es deutlich mehr als 50 Mio. Euro, die der im Eiltempo durchgezogene Abbau von Arbeitsplätzen verschlang.
Wie von der "Wiener Zeitung" berichtet, musste der drittgrößte heimische Versicherer gut ein Zehntel seiner Kosten einsparen. Die italienische Mutter in Triest hatte die Ertragsziele für ihre Österreich-Tochter angehoben und darum ein Sparprogramm verordnet. Dieses Programm - Kernstück war der Personalabbau - ist nun abgeschlossen. Cirinà: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." Die Generali hat aktuell rund 5000 Mitarbeiter in Österreich.
Vertriebsarm gestärkt
"Gut angelaufen" ist die Kooperation mit der Bawag, an der sich die Generali-Gruppe über das Cerberus-Käuferkonsortium mit 3,2 Prozent beteiligt hat. Im Gegensatz zu ihren schärfsten Konkurrenten Wiener Städtische und Uniqa hatte die Generali lange Zeit keinen Bankpartner mit flächendeckendem Verkaufsnetz. Seit dem Vorjahr kann sie ihre Produkte nun auch über die rund 170 Filialen der Bawag und vor allem über die mehr als 1300 Postämter absetzen.
Dabei bietet die Generali ausschließlich Sachversicherungen an - in eigenem Namen. Das viel versprechende Geschäft mit Lebensversicherungen läuft hingegen über die - Mitte 2007 mehrheitlich übernommenen und seit September fusionierten - Versicherungsgesellschaften der Bawag. Über die Bawag PSK Versicherung, die ihre Produkte exklusiv nur über das Bawag-Gesamtnetz vertreibt (unter ihrem Namen), hat die Generali im vierten Quartal 2007 rund 25 Mio. Euro Prämienvolumen generiert - laut Cirinà ein "beachtlicher Wert", der rund 13.500 Neuverträgen entspricht.
Generell erwartet der Generali-Österreich-Boss künftig deutliche Wachstumsimpulse von der Zusammenarbeit mit der Bawag (und der Post). Allein für die jetzige Tochter Bawag PSK Versicherung rechnet Cirinà mit einem jährlichen Prämienplus von zumindest 10 Prozent.