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Bitte Trommelwirbel und Freudensprünge: Österreich ist wieder wer auf der Fußball-Landkarte. Dass man dort eigentlich ohnehin leichter zu finden sein sollte als Kasachstan (wenn man die Chance einer WM-Teilnahme auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen will), wird ja in der ersten Euphorie gerne vergessen.
Dabei war der Sieg, wenn auch überzeugend eingefahren, nicht mehr als die unbedingte Pflicht. Genauso wie Koller das 0:0 auswärts nicht als Rückschritt werten wollte, kann man vom Spiel am Dienstag nun nicht als Fortschritt sprechen. Und nicht einmal über den Nicht-Sieg der Deutschen konnte man sich freuen, wie das der gelernte Österreicher sonst so gerne tut, schließlich brachte das Remis die Schweden in eine gute Ausgangslage um den zweiten Platz. Und dennoch war der Mittwoch ein guter Tag für den heimischen Sport (und darüber hinaus): Denn es trudelte - angesichts des Teamjubels großteils unbemerkt - die Meldung ein, dass die 183 Nationalratsabgeordneten aller Parteien ihre Unterschrift unter die Aktion "Tägliche Turnstunde" setzten. Die Frage, warum sich da bisher nichts getan hat, wenn sich eh alle einig sind, muss zwar erlaubt sein. Trotzdem ist dieses Signal wichtiger, als es die drei Punkte gegen Kasachstan sind.