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30 Investoren wollen Bundeswohnungen

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die zum Verkauf stehenden Bundeswohnungen stoßen bei in- und ausländischen Investoren auf großes Interesse. Bis vergangenen Mittwoch haben, wie nun vom Fianzministerium bestätigt wurde, 30 Bewerber ihre Unterlagen eingereicht.


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Unter den Interessenten sind amerikanische, japanische und etliche deutsche Investoren, ausschlagebend für die Teilnahme ist die Finanzkraft. Unter den Bietern befindet die "Deutsche Annington-Immobilien-GmbH", die 2001 durch den Kauf von 64.000 Eisenbahnerwohnungen bekannt wurde. Zuletzt hat die Gesellschaft 10.000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen gekauft. Nun will sich die Annington-Gruppe auch die 62.265 Bundeswohnungen samt 5 Mill. m² Bauland und 432 Gewerbeeinheiten, 41 Sonderimmobilien mit dazugehöriger fünf Bundeswohnbaugesellschaften (Buwog, WAG, WEB, ESG und EBS) einverleiben. Das Immobilien-Imperium wird von der britischen Terrafirma-Gruppe samt britischer Schwesterngesellschaft verwaltet und gehört zum japanischen Nomura-Konzern. Auch das amerikanisch-britische Investmenthaus Blackstone, das soeben einen millandenschwerden Immobilienkauf mit der Deutschen Bank verhandelt, hat Lust auf die Bundeswohnungen. Im Bieterkarusell ist angeblich auch die deutsche Immobileinbank Eurohypo mit dem Wiener Immobilienverwerter Convert als Partner. Weiters mit von der Partie ist die US-Investmentgesellschaft Fortress. Ob die Deutschen und Amerikaner zum Zug kommen, wird von der Höhe des Angebots abhängen - allerdings nicht ausschließlich davon. Denn die Optik wäre durch den Verkauf an ausländische Immobilienverwerter beschädigt. So gilt als wahrscheinlich, dass einer der heimischen Bieter zum Zug kommen wird. In Regierungskreisen wird befürchtet, ein Ausverkauf ans Ausland könnte Wasser auf die Mühlen der Opposition sein.

Bestätigt hat die CA Immo, dass sie ihre Bewerbung an das für den Immobilien-Deal an die US-Investmentbank Lehman Brothers gerichtet hat. Von Billa-Gründer und Immobilien-Tycoon Karl Wlaschek wird dasselbe gesagt, er wolle sein Stiftungsvermögen nicht mehr allein durch die Vermittlung von Büros vermehren, hieß es. Bekannt ist, dass ein Kosortium aus Wr. Städtischer, RLB OÖ, Hypo OÖ, Erste Bank, Generali und Immofinanz sich gute Chancen ausrechnet. Auch Einzelpersonen sollen mitgeboten haben.

Das Lehman-Gutachten hat den Gesamtwert auf knapp 1 Mrd. Euro geschätzt. Ein Bewerber bot in dieser ersten Runde sogar 1,8 Mrd. Euro.