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300 hochqualifizierte Arbeitsplätze

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Mit der Ansiedlung des amerikanischen Pharma- und Medizintechnik-Konzerns Baxter in Krems an der Donau wird der Technologiestandort Niederösterreich weiter gestärkt. Baxter baut in Krems eine Produktionsanlage zur Herstellung von Impfstoffen und investiert dafür 205 Mill. Euro (2,8 Mrd. Schilling). Die Anlage soll 2005 in Betrieb genommen werden und 300 hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigen.


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Die Betriebsansiedelung wird mit 27 Mill. Euro (372 Mill. Schilling) je zur Hälfte von Bund und Land gefördert, gaben Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein gestern in einer Pressekonferenz bekannt.

Baxter hat 1997 die Wiener Immuno mit rund 2.000 Mitarbeitern übernommen. Ende 2001 beschäftigte Baxter in Österreich 2.700 Mitarbeiter, Ende 2002 sollen es 3.000 sein, sagte Baxter-Vorstand Gordon H. Busenbark. Baxter habe somit in fünf Jahren 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. In Krems kommen nun 300 Jobs für hochqualifiziertes wissenschaftliches und technisches Personal dazu.

Österreich sei der größte Standort des Konzerns außerhalb der USA, betonte Busenbark. Über 90% der hier hergestellten Produkte gehen in den Export. Die Produktions- und Forschungseinrichtungen von Baxter in Wien und Orth/Doanu zählen zum Bereich BioScience, dem am schnellsten wachsenden Geschäftsfeld von Baxter. In Graz, Salzburg, Wels, Wien und Wiener Neustadt sind Plasmazentren angesiedelt.

Die Produktionsanlage in Krems wird 14.350 m² umfassen und zwei voneinander unabhängige Produktionslinien fahren. Ein Schwerpunkt wird die Herstellung eines neuartigen Grippe-Impfstoffes sein, der im biomedizinischen Forschungszentrum in Orth entwickelt wurde, informierte Busenbark weiter. Baxter habe erst vor kurzem die Behördenzulassung für den neuen Impfstoff in den Niederlanden erhalten. Es sei geplant, das Produkt nun auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU zur Zulassung einzureichen.

Baxters Erfahrungen in Österreich seien bis heute sehr positiv gewesen, lobte Busenbark die Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Land Niederösterreich. Deshalb investiere und expandiere man jetzt weiter. Ein wichtiger Aspekt sei auch das hohe Niveau in der technischen und wissenschaftlichen Ausbildung.

Baxter

Baxter International wurde im Jahr 1931 gegründet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Deerfield bei Chicago entwickelt, produziert und vertreibt heute pharmazeutische und medizintechnische Produkte in über 100 Ländern. Im Jahr 2001 erwirtschafteten 43.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 7,7 Mrd. Dollar. Im Jahr 1995 kaufte Baxter die Wiener Pharmafirma Immuno.

Technologiestandort Krems

In Niederösterreich sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Technologiezentren wie beispielsweise Wiener Neustadt (Mikrosystemtechnik), Tulln (Agrarbiotechnologie) und Krems (Biotechnologie) entstanden. Treibende Kraft dabei war - und ist - Eco Plus, Niederösterreichs Regionale Entwicklungsagentur. In Kooperation mit der Stadt Krems, der Donau-Universität und dem Regionalen Innovationszentrum (RIZ) wurde in Krems auf einem Areal von 84.000 m² der Science Park, ein Zentrum für Biomedizin, geschaffen. Vier junge Unternehmen sind bereits dort angesiedelt. Mit der Impfstoffproduktion von Baxter kommt nun ein Unternehmen von Weltformat dazu, das Krems als niederösterreichisches Zentrum für Biotechnologie stärken wird. Eco Plus erwartet im Sog von Baxter weitere Ansiedlungen bzw. Gründungen von biomedizinischen Unternehmen.