)
Beim Energiesymposion in Fuschl/Salzburg wurde vom Veranstalter Verbund einmal mehr beklagt, dass die fehlenden 380-kV-Leitungen in der Steiermark vom Südburgenland bis ins Kainachtal und jene in Salzburg von Kaprun bis St. Peter wegen des Widerstandes der Gemeinden und Verzögerungen bei Verfahren noch immer nicht gebaut werden konnten.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der Salzburger Umweltlandesrat Josef Eisl (V) sieht die Sache anders: Der rasche Lückenschluss in seinem Land sei allein vom Verbund verpatzt worden. Gegenüber der "Wiener Zeitung" sagt er, dass der Verbund den Anrainern alte Pläne vorgelegt habe, die eine ganz andere Trassenführung auswiesen als tatsächlich geplant. "Der Verbund hat mit einem Schmäh gearbeitet. Damit hoffte er, die Bürger auszutricksen und sich womöglich eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu ersparen."
Doch die Salzburger durchschauten den Coup und brachten die Sache vor den Verwaltungsgerichtshof, der die Bauvorbereitungen stoppte, berichtet Eisl: "Hätte der Verbund gleich den Weg der UVP gewählt, dann wäre die Leitung längst gebaut."
Verbund-Vertreter weisen den Vorwurf, mit veralteten Plänen operiert zu haben, vehement zurück. Weil Gemeinden und andere öffentliche Interessensvertreter bei der Trassenführung ein Mitspracherecht gehabt hätten, sei es natürlich zu Änderungen gekommen. Der Verwaltungsgerichtshof entschied daraufhin, die Leitung sei UVP-pflichtig. "Uns daraus einen Strick drehen zu wollen, ist unfair", betont Vorstandsberater Peter Koren. Von einem Trick könne keine Rede sein. Jetzt heißt es für den Verbund jedenfalls retour an den Start.