Wien. Die börsenotierte Air Berlin stockt ihre direkte Beteiligung an Niki Laudas Fluggesellschaft Niki ("Flyniki") von 24 auf 49,9 Prozent auf. Kaufpreis: 21 Mio. Euro. Die Deutschen haben sich aber zugleich eine Option auf die ganze österreichische Fluggesellschaft gesichert.
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Der Deal wurde gestern im Aufsichtsrat der Air Berlin abgesegnet, die Verträge sind mit heutiger Wirkung notariell verankert. Demnach kamen die Air Berlin PLC und ihre Tochtergesellschaft Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG mit der Privatstiftung Lauda überein, dass die Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG jetzt mittelbar weitere 25,9 Prozent der Anteile an der Niki Luftfahrt GmbH erwerben wird und dadurch ihre gegenwärtige Beteiligung von 24 auf 49,9 Prozent aufstockt.
Die Deutschen haben sich über einen Kredit aber eine Option auf die ganze Fluglinie gesichert: Die Air Berlin gewährt der Lauda-Privatstiftung im Zuge des Deals ein Darlehen über 40,5 Mio. Euro.
Niki Lauda hat am Donnerstag deponiert, länger als die vereinbarten 3 Jahre an Bord bleiben zu wollen. "Ich bin und bleibe Mehrheitseigentümer und Chef meiner eigenen Airline", sagte Lauda bei einer Pressekonferenz in Wien.
Laudas Stiftung fährt ihre Beteiligung von 76 auf dann 50,1 Prozent an Flyniki zurück. Von den Deutschen hat Laudas Stiftung einen Kredit von 40,5 Mio. Euro zugesprochen bekommen - besichert mit seinem 50,1-Prozent-Paket. In drei Jahren kann Lauda den Kredit cash zurückzahlen oder eben mit dem in seinem Besitz verbliebenen Aktienpaket. Air Berlin könnte damit Flyniki übernehmen.
Mit Air Berlin hat Lauda anteilswahrende Einschüsse fixiert. Die 40 Mio. Kredit könne er von seiner Stiftung abrufen für Kapitalerhöhungen, in Tranchen und je nach Bedarf für Investitionen im Expansionsprogramm. Bis zum Höchstmaß von 40 Mio. Euro würde dann jeweils auch Air Berlin in gleicher Höhe mitziehen. Damit blieben die nächsten drei Jahre die Verhältnisse 50,1 zu 49,9 Prozent bei jedem Schritt gewahrt.
Lauda betonte heute, dass er vorhabe, den Kredit in drei Jahren zu tilgen, "wenn wir so weiterfliegen wie jetzt". Außer er mache Fehler. Dann könne es sein, dass er das 50,1-Prozent-Paket verliere.