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Bewohner eines Gemeidebaus sollten sich in den nächsten Wochen über unerwarteten Besuch nicht wundern: Zwischen 18 und 21 Uhr könnte es wochentags an ihre Türe klopfen, und nach einer "höflichen Vorstellung" - so will es die detailierte Anleitung - drücken ihnen zwei FPÖ-Funktionäre das Maskottchen der Blauen, den "Humpi-Dumpifanten" sowie Werbefolder in die Hand. Dann beginnen die "Aufklärungsgespräche" über die Vorhaben der politischen Gegner: Was Rot, Grün und Schwarz wirklich mit den Gemeindebauten vorhaben. Aber keine Angst, allzulange werden die Wahlwerber nicht vor der Türe weilen. "Denn pro Tür benötigt man im Schnitt 40 Sekunden", lautet die exakte Vorgabe des FP-Wahlkampfleiters Hans Christian Strache.
Begonnen hat die Gemeindebau-Sonderaktion am 19. Februar, mit dem Ziel innerhalb fünf Wochen bis zum Wahltermin alle 216.411 Gemeindebauhaushalte "zu bewältigen". Am Ende jeder Woche muss dem Wahlkampfleiter vom Gruppenverantwortlichen ein schriftlicher Rechenschaftsbericht darüber vorgelegt werden, welche Bauten mit vieviel Haushalten besucht wurden. "Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt uns Freiheitlichen bis zu drei zusätliche Prozentpunkte im Wiener Ergebnis sichert", glaubt Strache. Er ist zufrieden mit dem Zuspruch der Aktion: "Von 10 Besuchten zeigten sich sieben erfreut."