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50 Prozent weniger Unfalltote

Von Alexandra Grass

Politik

Das bereits seit langem angekündigte Nationale Verkehrssicherheitsprogramm wurde am Dienstag dem Ministerrat präsentiert. Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer erhofft sich einen "deutlichen Rückgang" der Opferzahlen. Möglich sei nach Expertenberechnungen eine Reduktion der jährlich rund 1.000 Verkehrstoten um insgesamt 50 Prozent bis zum Jahr 2010.


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Das von Verkehrsministerin Monika Forstinger und Innenminister Ernst Strasser vorgelegte Maßnahmenpaket umfasst insgesamt 115 Punkte, die in Tranchen in Kraft treten sollen. Durch erste Maßnahmen, verpackt in einem sogenannten "Startpaket", soll bis 2004 eine zehnprozentige Reduktion der Opferzahlen erreicht werden. Forstinger setzt vor allem auf Bewusstseinsbildung und stärkere Kontrollen.

Ansetzen will die Regierung etwa bei der Verwendung von Gurten sowie bei der Kindersitzsicherung. 90 Todesopfer im vergangenen Jahr waren "Gurtenmuffel". Straferhöhungen sind in diesem Bereich vorgesehen.

Schon in wenigen Wochen sollen verbesserte Abstands- und Geschwindigkeitsüberwachungen Realität werden. Die Neuerung nennt sich "section control" und gehört auf niederländischen Autobahnen bereits zum Alltag. Ab Anfang Februar wird demnach vor allem in Tunnelbereichen das Durchschnittstempo auf maximal drei Kilometer-Abschnitten überwacht.

Mit 1. Jänner 2003 soll für Führerscheinneulinge ein Novum in Kraft treten - die Mehrphasenausbildung. Experten von den Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ, vom Kuratorium für Verkehrssicherheit sowie den Fahrschulen haben dieses in anderen europäischen Ländern bereits existierende System für Österreich optimiert. Die Führerscheinausbildung wird aufgrund der Einführung eines verpflichtenden Fahrsicherheitstrainings künftig praxisbezogener.

Und noch ein Vorstoß: Alkochecks sollen künftig bei allen beteiligten Fahrern bei Unfällen mit Personenschaden durchgeführt werden.