Im Vorjahr konnten wieder 47.800 Haushalte (+ 10%) an die Fernwärme angeschlossen werden. Mittlerweile werden in Österreich 512.600 Wohnungen (15,6%) mit Abwärme aus kalorischen Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder eigenen Heizwerken versorgt. Ein solcher Fernwärme-Boom wird vom Verband Gas & Wärme für die nächsten Jahre nicht mehr erwartet, mögliche Zuwächse liegen im 2-bis-3-Prozent-Bereich.
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Wien ist beim Heizen mit Fernwärme Spitzenreiter: 29% der Wohnungen sind ans Netz angeschlossen. Dahinter folgen die Steiermark mit 17,6%, Oberösterreich mit 16,6%, Salzburg mit 15,7% und Kärnten mit 11,4%. Niederösterreich und Tirol haben mit 6% einen geringen Fernwärmeanteil, das Burgenland (2,8%) und Vorarlberg (1%) sind Schlusslichter.
Der Fachverband hofft auf mehr Abnehmer, deshalb wurden im letzten Jahr weitere Leitungen (plus 110 km) gebaut. Die gesamten Investitionen der Fernwärmeunternehmen betrugen im Vorjahr 190 Mill. Euro. Der wichtigste Rohstoff ist neben Heizöl das Erdgas, mit dem die Hälfte der Anlagen betrieben wird. 68% der Wärme stammen aus (KWK-) Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Der Obmann des Fachverbandes, Wiener Stadtwerke-Chef Karl Skyba, machte einmal mehr auf die wichtige Rolle der KWK-Anlagen zur Erreichung der Klimaschutzziele aufmerksam. Er warnte auch davor, die Fernwärmewirtschaft unter Druck zu setzen und entwarf ein düsteres Szenario für KWK-Anlagen: "Wenn man jetzt in Kauf nimmt, dass sie abgeschaltet werden, steht man vielleicht später vor der Situation, sie wieder mit viel Geld fördern zu müssen."