Der für heuer erwartete Beschäftigungsanstieg wird nicht reichen, um eine Erholung am Arbeitsmarkt zu bringen, dämpft AK-Präsident Herbert Tumpel verfrühte Hoffnungen.
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27.000 zusätzliche Beschäftigte und 3.900 Arbeitslose weniger prognostiziert eine AMS-Studie für 2005. "Heuer werden jedoch 55.000 Personen zusätzlich eine Beschäftigung suchen", erklärte Tumpel gestern vor Journalisten. Dazu zählen Ältere, die wegen der Pensionsreform nicht in Pension gehen können, Jugendliche, Zuwanderer und Frauen.
Von einem Anstieg der Aktivbeschäftigung könne jedenfalls keine Rede sein, so Tumpel. Denn Vollzeitarbeitsplätze würden zunehmend durch Teilzeitjobs ersetzt. Zwischen 2000 und 2004 seien rund 30.000 Vollzeitarbeitsplätze verloren gegangen. Neben der Zunahme der Teilzeitbeschäftigung werde sich auch der Trend zu atypischen Beschäftigungsformen sowie zur Scheinselbstständigkeit verstärken.
Um die Lage am Arbeitsmarkt realistischer darzustellen, fordert die AK die Aufnahme von Schulungsteilnehmern in die Arbeitslosenstatistik sowie von Beziehern von Pensionsvorschüssen und von Übergangsgeld. Außerdem sei die Verbesserung der Vermittlungsqualität des AMS dringend notwendig. "Es fehlen aktuell 500 Planstellen", so AK-Arbeitsmarktexperte Gernot Mitter. Daneben müsse das Budget für aktive Arbeitsmarktpolitik um 250 Mio. Euro aufgestockt werden.