Konsens zwischen Simmering und Wiener Linien: 6er soll Leberberg anfahren.
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Wien. "Beim 71er hört sich für mich der Spaß auf." Mit diesen Worten stemmte sich Simmerings SPÖ-Bezirksvorsteherin Renate Angerer vor zwei Jahren erfolgreich gegen die geplante Verlängerung samt Umbenennung der Tramway-Linie 71. Sehr zum Ärger ihres Landstraßer Amtskollegen Erich Hohenberger, der vehement auf den beabsichtigten Plänen einer Verlängerung bis zur Börse bestand. Nun, nach langer Nachdenkpause, konnte in der heiklen Causa ein Kompromiss gefunden werden, der alle Seiten zufriedenstellt.
Nach Informationen der "Wiener Zeitung" tauschen 71er und 6er in Simmering ihre Routen, damit es für Bewohner des Leberbergs zu keinen Nachteilen durch eine längere Strecke kommt. Somit würde der 6er künftig in Kaiserebersdorf enden, der 71er wie einst beim 3. Tor des Zentralfriedhofes. Am anderen Ende würde damit der ausstehende Teil des Ring-Straßenbahnkonzepts umgesetzt, das außer der Neuordnung der Linien 1 und 2 auch eine Verlängerung des 71ers zur Börse vorgesehen hat. "Wo dann genau die Endstelle ist, wird noch verhandelt. Es wird in irgendeiner Weise über den Schwarzenbergplatz hinausgehen", sagt Wiener-Linien-Sprecher Dominik Gries. Damit würde jedenfalls die ersehnte 71er-Anbindung an den Karlsplatz geschaffen.
"Im Grundsatz sind wir uns mit den Bezirken einig, die Umsetzung erfolgt aber frühestens 2013", so Gries. Für Leberberg-Bewohner würde der neue 6er mehr Züge und eine attraktivere U-Bahn-Anbindung (U1/U3/U4/U6) ermöglichen. Angerer kann mit dieser Lösung "gut leben", wie sie sagt, weil damit keine Nachteile verbunden seien. Und an einem wird ohnedies nicht mehr gerüttelt: Wie der D behält auch der 71er endgültig seinen Namen.